Belinda im Hausboot.

Erzählung zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  franky

*

10 Kinder und ein Mann im Schlauchboot am Fluss.
Trostlos aber nicht aussichtslos!

"Wie kann man einer Frau nur glauben!" Dass sie in 2 stunden wieder vom Einkaufen zurück sei und noch dazu mit dem Hausboot, Fluss abwärts, da hat sie in der Eile vergessen, dass normal auf der Heimfahrt immer mindestens 10 Paar Hände die vielen Ruder bewegt haben; Dazu Fluss aufwärts Wo keiner ihr zu Hilfe kommt.
„Die 10 Schwarzfüßigen Geschöpfe zu Hause müssen ja schon halb Tot vor Hunger sein.“ stöhnt Belinda. Und jetzt noch der Gegenwind! Keuchend geht es einem Meter vor und 50 Zentimeter wieder zurück. Leichtsinniger weise hat sie den Anker zuhause vergessen. zu Fuß wäre sie ja 10-mal schneller bei den 10 Kindern gewesen! "Der arme Mann muss sich ja in Grund und Boden ärgern. Da wird ihm vor Wut, das Schlauchboot platzen." Bums! Da haben wir es ja! Mit der einen Hand wischt sie sich den Schweiß aus der sorgenvollen Stirn. Nun war das Unglück vollständig.
Das Ruder fiel ihr aus der Hand  die es noch gehalten hat und schwimmt erbarmungslos davon. Die andern 10 Ruder sind zuhause in der Schublade. Die Mühevoll erklommene Strecke geht in erschreckendem Tempo verloren. Da hilft kein beten und wimmern. Das Wasser führt sie unbarmherzig fort, vorbei an dem Supermarkt in dem sie vor fast 5 Stunden für die 10 Kinder eingekauft hat
10 Par Schuhe, 10 Paar Strümpfe, 10 und 10 und 10! Alles nimmt sie mit in eine ungewisse Zukunft. Nur die 10 Kinder, die sie ihren Mann geschenkt hat, die bleiben ihm.
Die Hoffnung wird grüner, die Freiheit wird größer; Sie ergreift kein Ruder mehr, die jetzt von allen Seiten zu Hilfe gestreckt werden. Belinda lässt sich treiben. „Wie schön ist es am rücken zu liegen, in den Himmel zu starren;“ Die strengen Liebesbande fallen wie gesprengte Fesseln vom Körper. der Mut zum erwachen ist groß. Sie lässt sich treiben
von einem glücklichen Unglück in ein vielleicht Unglückliches Glück.
Es könnte aber auch
ein glückliches Glück werden; 

„Der Mann zu Hause im Schlauchboot wird es nie erfahren. Wenn ich es ihm nicht erzähle;
Und wenn ich es ihm erzähle, wird er es mir nicht glauben.
Und ohne Glauben wird er hilflos bleiben.“

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© by F. J. Puschnik


Anmerkung von franky:

In der Experimenta Maiausgabe 2011

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