Ein Sonntag im Herbst - Version zwei.

Gedankengedicht zum Thema Freude

von  franky

*

Ein Sonntag im Herbst.

Die Sonne steht tiefer, sie lenkt ihre wärmenden Strahlen,
um an versteckten Plätzen noch Bilder zu malen.
Wo könnte ich überall suchen, finden und weilen,
bevor diese herrlichen Stunden des Lichtes enteilen?

Eine Fliege wird wach, krabbelt trunken zwischen Scheibe und Rahmen.
Ihre Flügel und Beine sind zittrig, sie kann ja nicht ahnen.
Durch das modrige Holz zieht durch kleinste Fugen und Klüftchen
vom Nordwind geführt ein eisiges, empfindliches Lüftchen.

Die dürren Gräser sind längst vom Winde verweht,
nur vereinzelt ein bockiger Grashalm noch steht.
Er will doch die ersten tanzenden Schneeflocken zählen,
bei der Verteilung des glitzernden Nachtfrost nicht fehlen.

Ein Sonntag im Herbst ist ganz besonders feierlich still;
er trägt ein färbiges Kleid in prächtigem Tüll.
Die Bergspitzen werden am Morgen vom Nebel verziert
bis die Strahlen der Sonne sie dann später wieder entführt.

In ein vom Winde getragenes feierlich Läuten
mischt sich von Vögeln Gezeter und heftiges Streiten.
Jeder will sich aus verlorenen Körnern der Ähren,
für sich und die hungrigen Kinder ein Festmahl bescheren.

Ein Sonntag im Herbst wird von reifen Früchten getragen,
er weiß, wer noch bleibt und wie viele Stunden noch schlagen.
Wenn ein Samenkorn sich zwischen Blätter und Erde versteckt,
wird es vom Frühling vielleicht später zur Rose erweckt.

*
© F. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (06.09.12)
Poetische Beobachtungen. LG

 franky meinte dazu am 06.09.12:
Hi lieber Armin,

Danke für deinen Besuch, es freut mich, wenn du meine Beobachtungen teilen kannst.

L-G Franky

 Fuchsiberlin (06.09.12)
Im sog. Altweibersommer bist Du mit diesem Text der Zeit vorraus. Warum auch nicht!?

Lg
Jörg

 franky antwortete darauf am 06.09.12:
Hi lieber Jörg,

Es wird aber nicht lange dauern, dann wird meine Fantasie mit der Realität gleichgezogen haben.

Herzliche Grüße

Franky
Steyk (61)
(07.09.12)
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