Durch - Schnitt.

Alltagsgedicht zum Thema Wahrhaftigkeit

von  franky

*

Durch-Schnitt

Ein Durchschnitt will nichts Dummes lallen.
Wer hat ihn prüfend angesetzt,
mein Bedürfnis unterschätzt.
Wo sind die Hälften hingefallen.

Warum ist Durchschnitt nur gering?
Die Bewertung mangelhaft,
ohne viel Bedeutungskraft. 
Nein das reicht nicht für den King.

Das Oberstübchen schwach bemittelt,
flüstert man von Wand zu Wand,
Hinter vorgehaltner Hand:
„Der wird auf keinen Fall betitelt.“

Überm Schnitt ist alles rechtens,
Elite hat hier Platz bezogen,
Mit der Goldwaage gewogen.
Hoch wohlgeboren hat es bestens.

Doch am Anfang war das Söhnchen,
häufig faul bei Schulbesuchen,
erntete so manches Fluchen.
Weit entfern das Lorbeerkrönchen.

Der Papa schiebt den Filius
Mit viel Schmiere durch die Klassen.
Dort füllen sich die leeren Kassen,
Dank des fetten Obolus.

Rechtsanwälte, hohe Richter,
unterm Durchschnitt hochgekommen.
Lebenslauf verschweigt verschwommen 
der Schmuckfassaden Bleichgesichter.

*
© F. Puschnik


Anmerkung von franky:

2009

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Kommentare zu diesem Text

Möwe (63)
(25.10.12)
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 AZU20 (26.10.12)
Da ist was dran. Müsste man ändern. LG

 RainerMScholz (30.09.21)
An der Uni zu Bayreuth, wie man hört, gibt es Scheine, Zeugnisse, und Titel für die überkanditelten Unterbemittelten.
Grüße,
R.
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