Blätter aus Stein

Text zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  kobra

Und so ward ich zu Stein.
Die Phasen belustigten mich, sind sie doch durch Trug so schön schmerzvoll wie nur Liebe sein kann.
Zunächst die Entstehung.
Ein Blättlein kaum, abhängig aber zufrieden am Aste hängend weiß es nichts von Gefahren und wächst zu voller Blüte heran.
Bis, in der Hochsaison, auf einmal ein Wind es erfasst und verheißungsvoll flüstert. Das naive Blatt bricht also auf zu Phase 2, auf den einzigen, großen, kurzen und unsagbar unwirklichen Lebensflug.
Getragen wird es von Wünschen, von Hoffnung, lässt sich zur Leichtigkeit hinreißen.
Bis sich das arme Blättlein vom Winde allein gelassen in Phase 3 begibt - es sinkt zu Boden, fällt schon den letzten Sturz.
und dort angekommen, machtlos, erkennt es den Traum und bleibt vor Trauer unbeweglich, bis der Regen vom Himmel gleitet und der Stein das Blatt zerfrisst.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

wupperzeit (58)
(17.08.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 kobra meinte dazu am 19.08.13:
für metaphern und scherze bin ich immer offen, vor allem, wenn sie gut sind.
das freut mich sehr wiedermal zu sehen, wie du dich mit dem text beschäftigt hast. danke dafür.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram