Der Spielplatz der Emotionen

Bild zum Thema Zeitreise

von  Fuchsiberlin

In seiner Kindheit bot ihm der Spielplatz ein Ausleben seiner Emotionen.

Die Schaukel ließ ihn mit seinen Träumen fliegen. Als er einmal von dieser stürzte, wusste er, wie weh der Boden der Wirklichkeit tun kann.

Im Sandkasten erschuf er Welten seiner Wünsche. Irgendwann trampelte einer über seine Oase drüber, und er spürte, alles endet irgendwann.

Lautlos wurde die Rutsche zu seinem kindlichen Symbol der Sehnsucht, auch wenn keiner auf ihn am Ende der Fahrt wartete. Dennoch rutschte er immer wieder.

Seine kleinen Füße hinterließen einen Weg zu seiner Insel der Gedanken, auch wenn keiner den Spuren folgte.

Nach dem Regen, sprang er in Pfützen, und der Matsch in seinen Händen fühlte sich wie ein sanftes An-die-Hand-nehmen an.

Am See, neben dem Spielplatz, ließ er am Ufer ein Stück Rinde eines alten Baums ins Wasser. Das Boot der Freiheit nahm seine Fahrt auf, ohne Kompass, und unwissend wo sich der Hafen befindet.

An heißen Sommertagen roch sein Schweiß nach Hoffnung. Die Augen weit geöffnet, um die Liebe nicht zu übersehen.

Die Zeiten auf diesem Spielplatz erschienen ihm zu kurz, denn die Uhr nahm ihm seine Freiheit. Nach dem Verlassen klatschte sein nun wieder verschlossenes Ich kalt an die Tür der traurigen Momente. Der Speichel der Sehnsucht floß aus seinem Mund, doch ein Schleier um ihn herum verbarg dies.

Viele, viele Jahre später, als mittlerweile erwachsener Mensch, baute er sich in seiner inneren Welt einen eigenen Spielplatz. Das einst verletzliche Kind, welches seinen Namen trägt, freut sich in und mit ihm. Er trägt keine Uhr, welche die zeitlosen Emotionen begrenzt.

Er lächelt gemeinsam mit dem Kind von einst, und betrachtet die Welt mit "vier" Augen.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(10.07.13)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.13:
Ich bin der Ansicht, dass man als Mensch dann mehr und vieles intensiver wahrnimmt, Gerda.

LG
Jörg

 sensibelchen13 (10.07.13)
Deine Zeitreise hat mich berührt, kommt mir so bekannt vor. Hab noch einen schönen Tag.

Lieben Gruß
Helga

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 11.07.13:
Das freut mich, Helga:) Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54)
(10.07.13)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 11.07.13:
Liebe Sigrun,

Du hast es genau erfasst. Die Fantasie des Jungen ließ diesen über-und weiterleben. Ohne diese wäre dieser an der harten Realität vollständig zerbrochen.

Als Erwachsener wuchs Stärke in ihm, vielelicht wuchs sie gar nicht, da ohne diese Stärke, der JUnge manches hätte nicht überleben können, und somit intensivierte sich diese Stärke eher. Und ein Erwachsener kann viel viel mehr Klippen und Hindernisse überwinden als ein Kind.

Ich danke Dir sehr.

Liebe Grüße
Jörg
EikeFalk (60)
(10.07.13)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 11.07.13:
Der Ausblick auf das Morgen kann dem Leben eine gewisse Schönheit verleihen.

LG
Jörg

 TassoTuwas (11.07.13)
Sehr stimmig, melancholisch und zugleich realistisch.
LG TT

 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 11.07.13:
Freut mich sehr, dass mein Text genau so rüberkommt:)

LG
Jörg
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