Beitragsbescheid und Widerspruch

Text

von  Rudolf

Samstag, 27.7.13
Benno hat seinen dritten Brief auch schon bekommen und mit einem Widerspruch beantwortet. Beitragsbescheid steht im Betreff. Die Drohkulisse des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verdichtet sich; und zum ersten Mal ist eine Rechtsbehelfsbelehrung beigefügt:

„Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach seiner Bekanntgabe Widerspruch erhoben werden.“

Ich soll 8,00 € zusätzlich zahlen. Wofür das schon wieder? Etwa, weil der Beitragsservice in den ersten zwei Schreiben nicht in der Lage war, eine Rechtsbehelfsbelehrung mitzuschicken? So wurde das im Rundfunkbeitragsstaatsvertrag festgelegt? Armes Deutschland. Zu einem Drittel ist die Rückseite des Schreibens mit Quellenangaben zu den Rechtsgrundlagen bedruckt. Ich lebe in Nordrhein-Westfalen. Warum werden mir Rechtsgrundlagen aus Mecklenburg-Vorpommern nahegelegt?

Hildegard schwächelt bereits: „Das macht doch keinen Sinn. Am Ende müssen wir sowieso bezahlen und oben drauf noch Gebühren und Bußgeld.“

Ich habe keine Hoffnung, dass sich die Sinnfrage über den ARD-ZDF-GEZ-Beitragsservice beantworten lässt. Dieser Schwulst aus öffentlich-rechtlichem Medienpolitikmischmasch zeigt mir nur die Sinnlosigkeit menschlichen Seins.

Klar ist, wer sich nicht wehrt, hat schon verloren:

  An den
  Westdeutschen Rundfunk
  Köln


Widerspruch

  Gegen Ihren Beitragsbescheid vom 13.7.2013 lege ich
  Widerspruch ein. Begründung: Seit dem 1.1.2013 hat sich
  die Höhe des von Ihnen geforderten Betrags mehr als
  verdreifacht. Meine Geldmittel haben sich in den letzten Jahren
  nicht verdreifacht, sondern sind tendenziell gesunken.

  Im Gegenzug nutze ich seit Januar dieses Jahres keines
  Ihrer Angebote und verzichte auch in Zukunft darauf. Ich fordere
  Sie daher auf, mich aus Ihrer Mitgliederliste zu löschen.

  Mit freundlichen Grüßen

  Nepomuk Idur


Wie sagte Benno, die Begründung ist egal; wichtig ist, dass Widerspruch eingelegt wird.


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Kommentare zu diesem Text


 unangepasste (27.07.13)
Schwierig. Ich warte noch auf meine dicke Rechnung. Bis jetzt für das ganze Jahr noch nichts erhalten. Unter das erste Schreiben, das ich mit 16 erhielt, schrieb ich, mein Vater sei Waldorflehrer und würde mir den Besitz sämtlicher Geräte verbieten. Seither habe ich vermutlich im System ein Merkmal für "nicht ganz zurechnungsfähig".
Aber letztlich hilft es alles nichts.
Finde grundsätzlich das neue System unmöglich. Hat etwas von Diktatur. Jede Firma, die etwas anbietet, muss sich auf dem Markt behaupten. Der Staat aber darf Zwangsabnahme verordnen.
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