Vergessene Farben

Bild zum Thema Andere Welten

von  Fuchsiberlin

Die alte Haltestelle existiert nicht mehr. Tagsüber wartest du immer noch dort, doch am fehlenden Wartepunkt holt dich keiner ab. Nachts öffnet kein Fundbüro, denn in der Dunkelheit begibt sich keiner auf die Suche nach dir.

In der Stadt kreuzen sich die Wege von vielen Menschen, doch keinem einzigen begegnest du, es herrscht Schweigen. Der Austausch von Gedanken verirrt sich als Wunsch im Irgendwo. Werbetafeln verkünden eine neue Zeit, die ohne dich stattfindet.

Du küsst eine ergraute Hauswand. Die Farben spielen auf der Kirmes, ohne dich. In irgendeinen Briefkasten wirfst du einen Umschlag. In diesem steckt deine Wortlosigkeit. Leere. Schweigend beginnst du dein Leben zu vergessen.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(28.09.13)
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Anne (56) meinte dazu am 28.09.13:
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 01.10.13:
Liebe Gerda und liebe Anne,

leider ereignen sich solche Momente im Leben, im Alltag, und die Vereinsamung ist dann manchmal die bittere Konsequenz.

Ich danke Euch.

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 01.10.2013)

 Songline (28.09.13)
Die Bilder sind gut gewählt, aber meiner Ansicht nach zu ausführlich beschrieben. Radikal gekürzt, könnte es so sein:

Du wartest immer noch an der Haltestelle, an der dich niemand abholt. Auf Wegen des Schweigens findet kein Austausch statt. Die neue Zeit vergeht ohne dich. Du küsst eine ergraute Hauswand und gibst dein Leben wortlos einem fremden Kasten mit.

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 01.10.13:
Ich danke Dir für Deinen Vorschlag. Viele meiner Texte könnten durchaus verdichtet werden. Diesen allerdings möchte ich nicht verdichten, weil ich sonst in meinen Augen von dem Puzzle einige Teile wegnehmen würe, die dann fehlen...

Ich danke Dir für die Auseinandersetzung und die Mühe mit dem Text, und der daraus resultierenden konstruktiven Kritik.

Liebe Grüße
Jörg

 Georg Maria Wilke (28.09.13)
Sehr eindrucksvolle Bilder, die zum Nachdenken anregen - Wortekunst im Zusammenspiel mit einem werdenden Augenblick. Liebe Grüße, Georg

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 01.10.13:
Ich danke Dir, Georg. Mit diesem Text wollte ich den Leser auch zum Nachdenken bewegen.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 01.10.2013)

 EkkehartMittelberg (28.09.13)
Songline möchte es kürzen. Ich kann das verstehen, weil Kürzung meistens verdichtet. Ich möchte kein Bild missen, weil alle gut sind.
Ich mag den Ausdruck Geschmacksache nicht, weil er die Beliebigkeit fördert. Aber in diesem Falle ist er wohl angebracht.
LG
Ekki

 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 01.10.13:
Ich verdichtete den Text nicht, weil diesem sonst Puzzleteile fehlen würden, aus meiner Sicht heraus.

Ich danke Dir, Ekki.

Liebe Grüße
Jörg

 TassoTuwas (28.09.13)
Und die so verzweifelt Vereinsamten finden Erlösung in den"social networks".
Nie, nie, nie...
LG TT

 Fuchsiberlin meinte dazu am 01.10.13:
Wo sie dann auch nicht das finden, was sie suchen...

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54)
(28.09.13)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 01.10.13:
Für viele eine bedrückende Realität, die für die Betroffenen auch von innerer Gefangenschaft geprägt ist, liebe Sigrun.Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
Steyk (61)
(29.09.13)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 01.10.13:
Ja, so verhält es sich. Eine Stimmung, die bedrückend ist, gerade für die Betroffenen.

Ich danke Dir, Stefan.

Liebe Grüße
Jörg
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