Die Wände sind wieder verstummt.
Der Morgentrubel hat sich verflüchtigt.
Bleiben noch die Späne der unnützen Flüche
und Haarspalterein aufzusammeln.
Die Amsel hat ihr Morgenständchen vorgetragen,
es ist eine hoffnungsvolle Melodie in ihrem Gesang.
Noch betrunken von der Dunkelheit der Nacht
stehen wir vor dem weit geöffneten Fenster.
Der neue Tag wird geben und nehmen.
Wir können fliegen und stolpern.
Führen wir das seidige Blatt vorsichtig an die Lippen,
küssen wir die ungeschriebenen Zeilen der Wünsche in unseren Herzen wach.
Es wächst ein ungeduldiger Drache mit buschigem Schweif,
er will mit dem Frühlingswind in die Freiheit steigen.
Wir treffen uns im blauen Himmelsfenster der Sonne
und strecken unsere Arme nach dem Leben.
Es ist vieles, erwartungsvolles im Aufwind der Gefühle versteckt.
Sind wir bereit zu leben?
Sind wir bereit zu lieben.
Das Feuer hat die heißen Lippen zum Funkenkuss gespitzt,
er will Schweiß der liebenden Seelen trinken.
Die Stunden des Lichts pflücken den Blumenstrauß
und bereiten der liebenden Rose
ein himmlisches Beet.