Bibelaufstand.

Kurzprosa zum Thema Absurdes

von  franky

*

Nach letzten Berichten ist die Bibel in den Ausstand getreten.
Dafür sind einige Zeitungsausschnitte an die Stelle geprescht.
I betupf und bei gestrichen. Ab und Aufsätze, fett und mager Gedrucktes.
Ich schneide jeden Buchstaben auseinander, verrühre sie zu einem Brei, 
so lange bis ich damit ein Paternoster formen kann.
Der lebendige Geist der Zeitung wird sich dagegen wehren. Ich mische mit Nachdruck und wenn ich jeden Stab einzeln an den Haaren herbei buchstabieren muss. 

Zerkauter Frieden, ungenießbar wie welkes Laub. Zu dämlich für einen anständigen Friedensalat.
Blankgefegte Aussagen, wo man keine Laus mehr dahinter verstecken könnte.
Ein Gewissenswurm krümmt sich nur so lange bis er von der Zeitungsente aufgepickt wird.
Der Daumendreher lutscht an seiner missratenen Nase, es gilt sich an etwas zu erinnern,
was er lieber nicht gesagt hätte.
Aus solchen Beiträgen knete ich ein Gebet, das zum Himmel aufsteigen
und dort erhört werden könnte. 

*
© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(17.11.13)
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MarieM (55)
(17.11.13)
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