Grüne Himmelsgedanken eines Autors, und irgendwo torkelt eine Wolke

Beschreibung zum Thema Schreiben

von  Fuchsiberlin

Der Druck der Ausrufezeichen lässt die Buchstaben beben. Warum nur betone ich den ersten Satz dermaßen stark?

Nach manch einem Satzende will ich flüchten, bevor danach ein Wort mit dem ersten Großbuchstaben meine Hände zittern lässt. Der Fluchtversuch scheitert. Stattdessen ergebe ich mich einem dreizeiligen Mammutsatz, und hebe meine Hände vor jedem Komma.

Nach einem Fragezeichen schreibe ich die Antwort in Zeitlupe auf das Blatt Papier. Es besteht Wiederholungsgefahr. Denn an meinem Bauchgefühl klebt die Haut einer Gans.

Zwischen den Zeilen verliere ich mich im Schatten des Geschriebenen. Meine Finger krampfen am Stift, ein irres Anlehnen, bis ich nach einem Doppelpunkt einen Halt finde. Zu schnell krallen sich Bilder in das Papier. Zeile für Zeile, es verändert nichts, doch es befreit.

In diesem Text schaust du auch nur auf Buchstaben, die aneinandergereiht einen Sinn ergeben sollen, und der sich dennoch nie allen erschließen kann. Die vielen Leerzeichen bieten zu wenig Platz für Erklärungen.

Auch nach tausend Texten bleibe ich mir treu. Quantität bedeutet jedoch nie automatisch eine gute Qualität. Viele meiner Texte liegen auf einem Berg von verkrampften Erzählversuchen, aufgrund mangelnder Qualität gescheitert. Dennoch fanden auch diese Texte nicht den Weg in meinen Papierkorb. Jeder Text pflastert meinen Weg des Schreibens, unabhängig davon, wie gut oder schlecht er diesen Weg formt.

In manch einem Untergrund von Beschreibungen, dachte ich an die Zerstörung des Schreibutensils. Doch das Wort "Ende" verkroch sich an den Rand meiner ABC-Stadt. In der Innenstadt meines Ichs fährt weder ein Bus, eine S-Bahn noch eine U-Bahn. Ich laufe. So sammle ich Gedanken auf, und im Fundbüro finde ich meine Erinnerungen. Der Ein-Euro-Shop versucht mir emotionale Fetzen zu verkaufen. Manchmal spare ich. Am Ausdruck der Gefühle. Dies ist nur ein Text von vielen, die ich schrieb. Ein Protagonist lebt nicht als Märchenfigur, sondern als Mensch. Dennoch heißt es irgendwann: Es war einmal...

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