Schattenseelen küssen nicht

Bild zum Thema Andere Welten

von  Fuchsiberlin

Säurehaltige Gedanken lösen schmerzhaft den Glauben an eine bessere Zukunft auf. Auf den Straßen verliert sich zwischen den Zeiten der Vergangenheit und Gegenwart die Hoffnung. Das Augenpaar auf dem Stein kennt keine fließenden Tränen. Hände suchen an der Ampel verzweifelt einen Lichtschalter. Zwischen einem Rot und einem Grün befindet sich mehr als nur das Gelb. Manchmal ein Stopp vor dem Abgrund. Ein anderes Mal eine Brücke über einer Tiefe ohne Rückkehr. Ein schriller langgezogener Ton versucht die Kreuzung von Emotionen zu durchbrechen. Vergebens. Es herrscht rush-hour. Der Schrei hängt sich im Nichts auf.

Der Transportraum des LKW ist bis an die Decke mit schweren Erinnerungen gefüllt. Der Bus an der Haltestelle wartet auf die Geheimnisse, die sich zwischen Fahrkarten und Blicken befinden. Ein Schiff befindet sich mitten auf der Hauptstraße. Keiner weiß, woher es kommt. Der Eigentümer nannte es weder „Jimmy“ noch „Goldene Else“. Ein schwarzer Schriftzug. Nur zwei Worte: „Das Ende“.

Zwischen der Gegenwart und der Zukunft entwickelt sich die Akzeptanz und Gestaltung des eigenen Lebens. Mit inneren und äußeren Grenzen. Aus einem Kreis kannst du kein Dreieck formen. Ein toter Schmetterling fliegt nicht. Eine Brücke ohne Ufer wirkt verloren. Eine Ampel ohne Licht erscheint vergessen. Aus Stein lässt sich keine Butter herstellen. Ein LKW ohne Benzin rollt nicht bergauf. Ein Bus ohne Fahrer verjagt den Sinn. Ein Schiff wartet manchmal auf das Sterbende.

Im Schatten existiert auch Leben.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(11.03.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 12.03.14:
Schattenseelen können die Hoffnung verlieren.

Ich danke Dir, Gerda.

LG
Jörg
Pocahontas (54)
(11.03.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 12.03.14:
Ein düsteres Bild reiht sich eng an das andere. Keine Chance um zwischendurch Luft zu holen. Dahingehend stimme ich Dir zu. Eine dunkle Welt, in der sich mehr Menschen befinden und leben, als man glaubt.

Ich danke Dir, liebe Sigrun.

LG
Jörg

 TassoTuwas (12.03.14)
Die schematischen, sich wiederholenden Aufzählung geben dem Text eine bedrückende Dichte.
So wird Ausweglosigkeit spürbar.
Der letzte trotzige Satz, ein Hoffnungsschimmer.
Liebe Grüße TT

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 13.03.14:
Punktgenau getroffen.

Ich danke Dir.

LG
Jörg
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