Ohne Airbag – Text(er)-Gedanken (Zwischen Text und Leben)

Bild zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

Sätze drücken manchmal eine Wahrheit aus. Auch wenn der Blick vielleicht zu oft nur auf die eigene fällt. Mitunter zerquetschen wenige Worte eine Wahrheit. Lügen haften so ungewollt wie eine Zecke am Körper. Doch der Mensch lebt mit der Wahrheit und der Lüge. Drücken vermeintliche Wahrheiten manchmal eine Lüge aus? Und entwickeln sich scheinbare Lügen manchmal zu einer Wahrheit?
Vielleicht …

In Zeilen können sich Erklärungen ausbreiten. Doch warum sollte einer Deutlichkeit mittels einem geistigen Licht Klarheit verschafft werden!? Heller als heller funktioniert nicht.

Irgendwann hinterlasse ich nur einen leeren Abschnitt. Ohne zu lesende Worte bleibst du als Blinder vor einem trüben Fragezeichen-See stehen. Aber: Durch fehlende Fragen tauchen Antworten erst gar nicht auf. Auf eine Frage antworte ich taub. Du überlegst dann, ob du mir überhaupt eine Frage zu dieser Antwort stelltest.

Deine Sicht auf mein Wesensbild kann nicht immer vollständig mein Ich wiedergeben. Du schaust anders, ich auch. Unsere Fehlsichtigkeit spielt hierbei keine Rolle. Ein organisch behebbares Problem. Wir sehen den anderen als Bild in einer Galerie. Doch zu oft verändern wir dieses Bild. Der Kunst des Malers fehlt unsererseits manchmal die Akzeptanz. Über Kunst lässt sich streiten. Über das Bild eines Menschen auch. Manchmal täuschte ich mich in einem Menschen. Ich ließ mich von falschen Farben in meinem Ich leiten. Tat damit dem anderen unrecht.

Ein Text kann von einer komplexen Gedankeninsektengemeinschaft getragen werden. Ameisenbaumeister. Irgendwo wartet eine Spinne auf ihr Futter.

Auf dem Fluss meiner Seele befinde ich mich zwischen zwei Ufern. Zwischen Antworten, ohne mich zu rechtfertigen. Und zwischen Fragen, ohne nach dem recht haben zu suchen.

Abstrakt bleibt nicht fassbar. Depressiv nicht für jeden verständlich. Entweder Dunkelheit oder Lichtschein. Dazwischen, dies wäre die Mitte. Balance. Doch wer erreicht diese schon immer, und dies über einen langen Zeitraum?

Manche aneinandergereihte Worte ergeben ein Drahtseil. Auf diesen visuell zu laufen, bedeutet eine Balance zu halten oder abzustürzen. Meine Seelenfeile versucht manchmal Worte zu runden. Doch viel Eckiges bleibt unberührt. An Worten kannst du dich schmiegen oder dir wehtun.

Ich trete Worte oder umarme sie, schieße Sätze neben oder in das Tor, und werfe Zeilen an oder über Mauern. Doch ein Text stellt mehr als nur eine Geräuschkulisse dar.

Irgendwann liest du einen Titel. „Leergewortet, abgeseelt“. Unter diesen zwei Worten entdeckst du dann einen Null-Wort-Bereich. Leere.

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Kommentare zu diesem Text

Pocahontas (54)
(28.03.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 28.03.14:
Hach ja, Gedanken können sich zu komplizierten Gebilden entwickeln, liebe Sigrun. Wer weiß, wie manch ein Psychologe diesen Text interpretieren und analysieren würde.

Gefühle in Verbindung mit komplexen Gedankengängen lassen sich oftmals sehr schwer beschreiben. So gut beschreiben, dass diese auch ein Außenstehender verstehen kann. Wenn diese sich dann noch in diesem Bereich eines Zwiespalts befinden, erscheint es um so schwieriger, alles in einer verständlichen Art und Weise auszudrücken. In meinem Fall kommt hier sogar eine hohe Wahrscheinlichkeit zum Tragen. Ich drücke, oder besser gesagt, ich versuche vieles in Bildern auszudrücken. In der Hoffnung, dem Ganzen eine gewisse Anschaulichkeit zu verleihen. Was mir leider nicht immer gelingt.

Ich danke Dir, liebe Sigrun, und wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende.

Liebe Grüsse
Jörg
P. Rofan (44)
(28.03.14)
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Pocahontas (54) antwortete darauf am 28.03.14:
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 29.03.14:
@ Aron Manfeld,

unterschätze keinen Finanzbeamten. Als Berliner antworte ich Dir wie folgt:

Dein Kommentar liest sich in etwa so, als ob ein Berliner beim Curry Wurst (natürlich orignal Berliner Currywurst) essen seinen Berliner Humor verschluckt.

LG
Jörg

 EkkehartMittelberg (29.03.14)
Ein interessanter Bewusstseinstrom, Jörg. Schwer zu deuten. Aber er ist mit Sicherheit weder "leergewortet noch abgeseelt."
Hervorragende Neologismen!
LG
Ekki

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 29.03.14:
Hallo Ekki,

ja, das denke ich mir, dass dieser Strom an Gedanken und Emotionen schwer zu deuten ist. Meine Erklärung würde einen neuen Text ergeben. Auf den Punkt gebracht: Ein Schreiber, der in seinen Texten über das Leben philosophiert. Ein Leben, das aus der Perspektive eines oft im Schatten Lebenden betrachtet wird. Im Schatten siehst du vieles, was an sonnenüberfluteten Plätzen unsichtbar bleibt.

Ich danke Dir.

LG
Jörg
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