Ohr gefeigt.

Innerer Monolog zum Thema Glaube

von  franky

*

Bin total vergriffen, warte dass mein Ohr gefeigt wird.
Heruntergekommene Kreatur geht mit mir den Kreuzweg.
Wir wollen, dass uns ein Seelenheil ereilt, um tröstlich zu werden.

Unter der Edelkastanie bekreuzigen wir uns, zucken schreckhaft zusammen. 
Auferstehung ist schlecht hin ausgereizt, wer wirft die erste Tomate.
Nicht genug, dass schon der Bammel Wundenblüten trägt. 

Kreischend peitscht der erste Morgenstreich auf seinen Rücken.
„Lasse ab von mir, will keinen Schluck verschütten!“
Der Becher wird zum nächsten Trunke wieder nachgeschenkt.

Ein faules Ei trifft Jesus mitten auf die Stirn, Er spricht: 
„Wie hohl seid ihr im Kopfe, das spottet jedem Gnadenstoß.“
Veronika nimmt ihm die arg verspritzte Brille ab. 

Die nächsten Schritte führen über eine frequentierte Kreuzung.
Jesus hebt die Hand und spricht: „Verstopfung, werde Licht.“
Da kracht es in den hinteren reihen, wo Blech und Glas zerbricht.   

Simon Petrus parkiert das Kreuz, Weil Jesus rasten muss.
Ergreift dann das Wort: „Eintrittskarten für Golgatha sind noch erhältlich.“
„Letzte Chance mein Leiden und Sterben hautnah erleben zu können.“

Simon Petrus meint: „Na, na mein Lieber, so rasch stirbt man nicht.“
Keiner von den zwölf Aposteln ist da, die haben sich aus dem Staub gemacht.
Die Plätze an den übrigen Kreuzen sind an die beiden Schächer vergeben worden.

Mutter Maria und Schwiegertochter, Maria von Magtala gehen die letzte Stationen mit. 
Veronika reicht Jesus ein Schweißtuch, worauf  man sehr gut sein Gesicht erkennen kann.
Im Zwitter kursieren davon schon einige brauchbare Bilder.

Spartakus hat seine kranke Schwester auf den Bordstein gelegt,
„Jesus soll einige gute Hypothesen aufgestellt haben, die könnten treffend werden.“ 
Er ruft im Vorbeigehen: „Habe alle Hände voll zu tun, aber stehe auf und werde gesund.“

Trotz Zeichen von Göttlicher Macht, lassen die Peiniger nicht von ihm ab.
Veronika hört das Handy von Jesus klingeln. Sie nimmt ab und hält den Hörer an Jesus Ohr.
„Großer Gott, bin auf dem Weg zu dir, es ist dein Wille der hier ausgeführt wird.“

„Nach Plan solltet ihr schon in Golgatha sein, kann Verzögerungen nicht dulden.“
Jesus bricht unter der Last des Kreuzes zusammen und bleibt regungslos liegen. 
Seine Peiniger schütten kaltes Wasser über ihn und stellen ihn wieder aus die Beine.

Der Weg legt mit jeder Station zu, rückt das Ziel keinen Millimeter näher. 
Warum stecken wir in quälender Tatenlosigkeit, lassen uns von Lobbys hinters Licht führen.
Wir lungern in erbärmlicher Teilnahmslosigkeit am Wegesrand. , 

Wenn Liebe so sträflich missbraucht wird, steigt sie die Wände hoch.
Zündet einen Göttlichen Sternenfunken an,
ist dann für immer, für alle Liebenden erreichbar.

*
© by F. J. Puschnik

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