Gut und Böse Version 2.

Innerer Monolog zum Thema Lebensbetrachtung

von  franky

*

Erbarmungslos wie Salz in einer Schnittwunde treibt es sich herum.
Wir alle jagen es, keiner kann es erlegen.
Zahnlos klappern Störche ihr unbekanntes Schlummerlied in das Kissen,
wo Gräber von so vielen Toten Spalier stehen.

es ist Herbst und alle Farben verkünden Reife in höchster Leuchtkraft.
Betonierte Klötze liegen ungeordnet umher
und schweigen das ungesagte Wort hinauf zum Herrn.
Türme läuten die Stunde ein, wo die letzten 60 Min keinen Platz finden.

Feuer verbrennt das dürre Laub die das Vergangene zurückgelassen hat.
Ich möchte gerne die ganzen Strohköpfe dieser Erde anzünden.
Das gäbe einen Weltbrand, eine Feuersbrunst.
Der Heilige Florian würde entsetzlich toben.

Jeder braucht ein Versteck, wo er seinen Mist verscharren kann,
den ihm der Alltag vor die Füße wirft.

Trübsinnig sitze ich vor dem Klapperkasten und suche, ich weiß selber nicht wo nach;
Alles was mir in die Hände kommt ist Flugsand
aus einer unendlichen Wüste, Die Unmengen fruchtbares Wasser verschlingt
und dafür trostlose Steine sät.

Es wäre zu einfach, für das Niedrige zu hoch, für das Hohe zu unbrauchbar.
Ich werde meine Haut zu Markte tragen und versuchen sie günstig an den Mann zu bringen.
Da ist aber kein Schwein, der mir sein Ohr leiht!
Ich hätte so gerne einen Ohrenschmaus veranstaltet.

Stelzbeinig gaukeln Straßenlaternen zwischen den Häusern umher,
sie brauchen die Nacht um den Mut zum Leben nicht zu verlieren.
Ich benötige beides um meine Schande zu verbergen,
wenn ich meine Haut so teuer als möglich verkauft haben werde.

Schräg wie ein verlottertes Scheunendach
steigt der Mond hinter den bleich bauchigen Wolkenfetzen hervor;
Ich möchte ihn gerne ankreiden, aber meine Stifte sind zu kurz
und der Weg hin zu weit.
Er verstreut sein wertvolles Silber über die verstaubte Landschaft.

Ein Ungemach stöhnt jämmerlich im Straßengraben
und wird leichtfertig übergangen.

Da geht einer nach einem Gesetz vor, das so viel Unsinn in sich birgt,
dass er zur Ausführung ein Organ benötigt.
Es gibt kein gesetzliches Sinnesorgan,
dafür ein gesetzliches Organ mit Unsinn.

Wenn ich dem anderen einen Prügel vor die Beine werfe,
begehe ich noch keine Gesetzwidrigkeit!
Erst der den Prügel nimmt und ihm um die Ohren schlägt,
der stößt ein Gesetz um, das so wie so schon wackelt.

Der Mensch kann gut und böse nicht unterscheiden,
weil es außer Menschen nur Menschen gibt.

*
© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(01.05.14)
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