Flucht ohne Zukunft

Gedicht zum Thema Menschlichkeit

von  Galapapa

Er kam auf morschem Holz mit tausend Fragen
und etwas Hoffnung mitten in der Nacht.
Sein Lächeln wirkte scheu, er schien zu sagen:
„Seht her, ich hab mein Leben mitgebracht.“

Er hatte nichts und nun auch das verloren,
ein Sein in Frieden war ihm unbekannt.
Schon damals war er mit der Angst geboren
und nahm sie mit in das gelobte Land.

„Ich will nicht viel, nur einen Platz zum Leben“,
das war, was ich in seinen Augen las;
„es muss doch irgendwo ein Bleiben geben,
ein Stückchen Heimat, das ich nie besaß.“

Die Ohnmacht, sie verschnürte mir die Kehle,
weil Wut sich in Verzweiflung wild verfing
und das Gewissen schmerzte in der Seele,
als stumm mein Blick voll Scham zu Boden ging.

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(26.04.14)
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 Galapapa meinte dazu am 26.04.14:
Danke, liebe janna!
Herzliche Grüße!
Charly
Graeculus (69)
(26.04.14)
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 Galapapa antwortete darauf am 26.04.14:
Hallo Graeculus,
wenn der Fremde ein Mensch ist, der in seinem Herkunftsland keine Lebensgrundlage hat aufgrund von Hunger und Verfolgung, dann können wir ihm ein Zuhause geben, etwas zum Essen und unsere Hand.
Herzlichen Gruß!
Charly
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 26.04.14:
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 Galapapa äußerte darauf am 26.04.14:
Da gebe ich Dir Recht, lieber Graeculus! Wer will schon seine Wohnung mit Fremden teilen?
Aber darum geht es mir hier nicht. Ich schäme mich für ein Europa, das Milliarden aus dem Hut zaubert und gleichzeitig Menschen abweist oder dahin zurückweist, wo sie keine Lebensgrundlage haben oder verfolgt werden.
Solange bei uns Leute im Geld schwimmen, das sie aufgrund ihrer Position irgendwo wegnehmen und ansammeln konnten und im Ausland verstecken während gleichzeitig andere Menschen in der Nachbarschaft nicht wissen, wie sie sich ernähren und in Frieden leben sollen, solange schäme ich mich der Ungerechtigkeit, der Unmenschlichkeit und der eigenen Ohnmacht wegen.
Herzlichen Gruß!
Charly

 niemand ergänzte dazu am 26.04.14:
Schämen sollte sich nicht Europa alleine, sondern die ganze Welt, denn nicht nur in Europa gibt es Reiche, sondern auch in betreffenden Ländern. Im Übrigen kann Europa nicht die ganze Welt beherbergen, das ginge schon aus Platzmangel nicht. Solange man sich weltweit Reiche leistet, was ja im Grunde genommen ein Absurdum ist, wenn man bedenkt, dass Reichtum einerseits Armut andererseits erzeugt, solange wird sich nichts ändern.
Man müsste schon eine neue Weltordnung schaffen, eine die das Lebendige, sei es Mensch, oder Tier mehr achtet als das Tote, sprich das Kapital/Geld. Wenn man solche Gedanken jedoch auch nur im Ansatz äußert, dann wird man gleich scheel angeguckt und warum? Weil auch der Kleine hier nach Reichtum streben würde, sofern er in der richtigen Position wäre. Also wird sich auch nichts ändern.
Wenn man bedenkt, dass man hier und nicht nur hier Banken Milliarden in den Arsch schiebt und Lebendiges am ausgestreckten Arm hungern lässt, oder quält des Gewinnes wegen, eines Gewinnes in dessen Genuss nur eine Hand voll Menschen kommt, dann kann einem schon schlecht werden. Europa kann nicht die ganze Welt beherbergen, aber es kann sich darum kümmern, dass in armen Ländern Lebensbedingungen einkehren die ein einigermaßen würdevolles Leben sichern, sprich so was wie Entwicklungshilfe leisten und nicht selbstsüchtig ausbeuten was eh schon kaum etwas besitzt. Bist du in Europa jedoch nicht pro kapitalistisch, dann bist du leicht als schlechter Mensch abgestempelt. So ist das und nicht anders. LG niemand

 Galapapa meinte dazu am 27.04.14:
Hallo niemand,
ich gebe Dir vollkommen Recht. Du hast nur übersehen dass ich von Europa und dessen N a c h b a r n sprach.
Natürlich ist das ein weltweites Problem und man könnte geanuso über die Amerikaner sprechen, die genauso mit Flüchlingen umgehen.
Mir ging es hier um die unglaublichen Vorgänge an der Mittelmeerküste und deshalb sprach ich nur von Europa.
Flüchtlinge kommen ja auch nicht nur nach Europa sondern genauso aus Mittel- und Südamerika in die USA, nach Australien und in Asien sind es weider andere Ziele...
Also, um richtig verstanden zu werden: Ich habe aus diesem globalen Problem nur das Beispiel Europa haerausgegriffen.
Herzliche Grüße!
Charly

 Galapapa meinte dazu am 27.04.14:
Ich möchte Folgendes ergänzen, das ich heute Abend in einer Nachrichtensendung erfahren habe:
Weltweit, ich betone: w e l t w e i t beträgt der Anteil der menschlichen Bevölkerung, der auf der Flucht ist, wohlgemerkt inklusive Wirtschaftsflüchtlingen , lediglich 0,6 %.
Bei einer Weltbevölkerungszahl von 7 Milliarden sind das gerade mal 40 Millionen. Das entspricht etwa der Hälfrte der Deutschen. Man verteile das doch mal bitte auf alle Länder und Kontinente nach Aufnahmepotential!
Gleichzeitig können die Amerikaner z.B. Billionen, ich wiederhole: B i l l i o n e n Dollar ausgeben für einen Krieg gegen Massenvernichtungswaffen, die nie existiert haben.
Ich verbleibe angeekelt und sprachlos mit herzlichem Gruß an alle!
Charly
Graeculus (69) meinte dazu am 27.04.14:
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