Law and Outlaw

Essay zum Thema Entscheidung

von  LotharAtzert

Die Offiziellen - Gesellschaft-Kollektiv-Herde - unsere Sprache kennt viele Begriffe für geregeltes Leben in Gemeinschaften. Wer dazu gehört, hat sich angepasst an die jeweiligen Regel, an deren Veränderung er oder sie, zumindest in Demokratien, tätig mitwirken kann.
Außer der demokratischen kennen wir weitere Gemeinschaftsformen, wie Monarchie, Oligarchie, Tyrannis, sowie in der Natur die Rotte, das Rudel, den Schwarm. ...
Bei den nichtdemokratischen Formen der Menschen sprechen wir statt von Anpassung von Unterwerfung, wie im Tierrech. Wobei bedacht werden will, daß es auch parlamentarisch gewählte Verführer gibt, charismatische "Überzeuger".
Allen gemeinsam ist, daß sie ihren Teilnehmern sowohl Schutz bieten, als auch Pflichten aufbürden, insbesondere die der Verteidigung gegen innere und äußere Feinde.

Ein Leben außerhalb der Regel sucht eigentlich nur, wer die Pflichten nicht annehmen will - die von der Gesellschaft so genannten "Verbrecher" - oder wer sie nicht annehmen kann, was in den meisten Ländern fast ebensoviel Repressalien mit sich bringt, mindestens aber in die Emigration oder in die innere Einsamkeit treibt.
Das war einmal anders in Länder, wie Tibet oder Indien, wo der letztgenannte "Outlaw" zumeist Einsiedler hieß und als Heiliger nicht selten große Verehrung genoß.
Einer der Hauptgründe, die einen zum Einsiedler machen, ist die Diskrepanz zwischen irdisch-profanen Regel und Himmelsordnung.
Gute Regel stimmen nach der Ordnung, schlechte Regel nach personalem Kalkül oder Eigendünkel, bzw. nach Erfordernis durch Vorangegangenes - der lange Weg der Evolution.
Eine nach der Himmelsordnung scheinbar geregelte Gesellschaftsform kann niemals "Gottesstaat" heißen, da dieser nur durch Glaubens-Zwänge zeitlichen Bestand hat und folglich zur Tyrannis gezählt werden muß. Im Gottesstaat werden durch seine Gefährlichkeit Einzelne Erfahrungen machen, aber die Masse bleibt bis zum Zerfall gerade davon ausgeschlossen.

Wenn ein Mensch keinen Bock mehr hat auf all die künstlichen Regularien und Reize, aber sich nach einem Ort der Betrachtung jener unzerstörbaren Himmelsordnung sehnt, dann siedelt er um, geistig-seelisch-physisch - vom Kollektiv oft in die Obhut eines Ordens, was jedoch wiederum ein Kollektiv ist, auch wenn die Regel, wie bei den Templer zum Beispiel, weitgehend mit dem Ordnungsprinzip übereinstimmen mögen - weswegen Mutigere die Einsiedelei dem Orden vorziehen. Dann aber ist man schutzlos dem äußeren Geschehen ausgeliefert.
Doch das ist nur die eine Seite, nur die halbe Wahrheit. Die andere ist die, daß man dem Unzerstörbaren im Inneren entgegen wächst, das man selbst von Anfang an gewesen ist. Und einen besseren Schutz gibt es nicht!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (13.09.14)
Wer sind denn "die Offiziellen unserer Sprache"?

 LotharAtzert meinte dazu am 13.09.14:
Die Offiziellen - unserE Sprache kennt viele Begriffe ...
Jaja, wenn man überall nur Fehler entdecken will, dann spielt einem das Auge schon mal Streiche ... Dieter, Dieter ...
BabetteDalüge (67)
(14.09.14)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 14.09.14:
Liebe Babette, WIR bleiben uns treu und das ist mehr, als ein guter Anfang in einer nie endenden Verwandlung.
Die umfassende Identifikation mit der offiziellen Welt gebiert immer mehr Miniaturmonster. AUCH HIER! Da ist es gut, von dieser Seite keine Empfehlung zu bekommen.
Letztens sprach man von Castanedas kranker Leber - das Narval, (oder ist's Nagual?) der Montagepunkt usw. wurden nicht mal im Ansatz erwähnt. - Wie die Muttis, die in Grüppchen stehen und zwischen den Mahlzeiten über ihre Krankheiten reden ...
Gruß
Lothar
(Antwort korrigiert am 14.09.2014)

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 14.09.14:
Bin zu doof, verstehe den ersten Satz immer noch nicht.

 LotharAtzert äußerte darauf am 14.09.14:
"Die Offiziellen - Gesellschaft-Kollektiv-Herde - unsere Sprache kennt viele Begriffe für geregeltes Leben in Gemeinschaften." -
- "Die Offiziellen" - das sind die Vielen im Staat, die keine eigene Meinung haben, sondern nur die kollektiv anerkannte Meinung vertreten, also das Offizielle - was, bitteschön, gibt es da nicht zu verstehen???

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 14.09.14:
Also entweder wir leben da auf verschiedenen Planeten, wie man so schön sagt, oder mein Nicht-Verstehen hat rein formale Gründe. Schon rein syntaktisch ist der Satz kryptisch, zunächst hielt ich, wegen der Gedankenstriche, "Gesellschaft-Kollektiv-Herde" für ein Einschub, der den Begriff "Die Offiziellen" erläutern sollte, aber dann müsste es "unserer"-Sprache heissen und ein Plural-Begriff mit einem Singularwort zu erläutern ist extrem holprig und dann wäre auch ein Artikel im Einschub angebracht und sehr verständnisfördernd.
Darüberhinaus beginnst Du mit einem mutmaßlichen Satz-Subjekt, dann kommt diese komische Einschub und dann beginnt praktisch ein neuer Satz :"Unsere Sprache kennt viele Begriffe für geregeltes Leben in Gemeinschaften". Kurzum, ein altes Problem, nicht nur bei Dir, sondern überall: Man, als Urheber selbst, versteht natürlich ganz genau, wie es gemeint ist, aber Unvoreingenomme, die völlig jungfräulich auf den Satz stoßen, nicht....
WAS die kollektiv anerkannte Meinung (in welchen Bereich?) ist, erläuterst Du überhaupt nicht, das wäre aber interessant!

Nichts für ungut!

 LotharAtzert meinte dazu am 14.09.14:
Stimmt, wir leben auf zwei verschiedenen Planeten, darum geht es ja in meinem Text.
Formal magst Du recht haben, aber Du gehst nicht mal ansatzweise auf den Inhalt ein. Als wäre der nebensächlich und nicht etwa das Formale.
Jetzt sag aber bitte nicht, daß Du meine Worte nicht verstehst, bitte bitte nicht!
Auch geht es mir nicht um DIE kollektive Meinung, sondern PRINZIPIELL um die Meinung des Kollektiven.

Nichts für ungut dto.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 14.09.14:
Lieber Lothar,

niemand kann auf den Inhalt eines Textes eingehen, wenn schon der erste Satz so unverständlich ist!

...ich versuche nur, eine Lanze zu brechen für gutes und verständliches Deutsch. Inhaltlich fehlt Deinem Text, so finde ich, der Bezug zur Realität, also konkrete Beispiele.

 LotharAtzert meinte dazu am 14.09.14:
Der vollständige Satz muß heißen: "Inhaltlich fehlt Deinem Text, so finde ich, der Bezug zur Realität derer, die im Kollektiv gefangen sind, also konkrete Beispiele."

Im andern Fall entsteht sonst der Eidruck, Du seist der Realist und ich ... naja ... irgend so ein Phantast, der nicht weiß - aber das ist doch genau der Outlaw! Für ihn brichst Du jedenfalls keine Lanze!

Ich danke Dir für das amüsante Gespräch.
Patroklos (36) meinte dazu am 15.09.14:
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BabetteDalüge (67) meinte dazu am 17.09.14:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.09.14:
Also Babette, da mußt Du den Patroklos schon selbst fragen. Was weiß denn ich, was in so einem Krebs alles vorgeht.
Die Verbitterung hat mich auch etwas überrascht ... und auch etwas traurig gemacht. Traurig - nicht kraftlos wohlgemerkt!
Patroklos (36) meinte dazu am 17.09.14:
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B-Site (30)
(15.09.14)
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 LotharAtzert meinte dazu am 15.09.14:
Ich fass mich kurz, denn die Luft ist da schon ein wenig raus:
Danke, Dir ebenso kraftvolle Tage, Spesohn
Lothar
Teichhüpfer (56)
(15.09.14)
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 LotharAtzert meinte dazu am 15.09.14:
Merci!
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