2. Fuge von mit dem neuen Winter zusammen bist du zu mir vor die Schwelle des Hauses getreten.

Hymne zum Thema Begegnung

von  kirchheimrunner

Mit dem neuen Winter zusammen
      bist du zu mir
vor die Schwelle deines Hauses getreten.



Schneewehen
und ein nicht mehr sichtbarer Horizont
          zogen mir entgegen,
kalte Winde löschten die Lampe mit gelbem Licht.

Die Spurensuche in deinen Worten war                  gesprochenes Meergrün,
      das Buch
eine geschlossene Muschel;  - tief unten
        tief im Dunkel schreibst du es auf
          damit  die Stunde es vergisst.

Du weißt
    die erste Seite des Buches war nicht mehr leserlich,
            die letzte aber
in einer Sprache geschrieben,
die vor tausend Jahren ausgestorben war.

Dann küsste ich sie mit Hand und Lippen;
        küsste die Mesusa מזוזה
an der Schwelle - am Tor zu dir.
Sie war lange noch bernsteinfarbenes Licht,
sonst war es leise.

Still sogar:
    Nur die Treppen knarrten
        viele Generationen liefen dort auf und ab.
Sie trugen Tote vom Keller hinauf zu dir.

In den Scherben
      zerbrochener Spiegel
l                          leben Geister
                      denen du dich zeigst,
            zeigst wie du wirklich bist
wie du sein wirst      vor einer langen Zeit,
  vor vielen Jahren
    als du das Bier noch aus schäumenden Krügen getrunken hast,
die Maischolle im Mund –
würziger, weißer Spargel dabei.

Noch las ich
            sah dich nicht
weil dein Blick so leise mein Bild auf Holztafeln malt

Näher noch bei dir
Dein Parfum und deine Haare waren kurz und blau
blond, aber ein wildes Pferd.

                  Dort war auch kein Tag mehr für dich und für mich.

Herausgefallene Stücke Zeit.

Wir werden wohl eine Fähre brauchen,
die uns hinüberbringt!
Oder ein Cello;
das dunkelgrüne, erdfarbene Töne über dein Haus fliegen lässt

Später bücken wir uns,
                denn die Türe mit dem Licht hinter sich
ist niedrig aber weit, weit
weit hinaus….



Eligie für eine Freundin,
für Ihre Spurensuche, die nicht endet bis......

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Kommentare zu diesem Text


 susidie (23.10.14)
Ein eventueller Vergleich zwischen dem Gedicht und der Hymne muss scheitern....mehrere Versuche blieben bei mir erfolglos. Beides hat eine für sich allein sprechende Qualität....und berührt sehr - jedes für sich. Chapeau ! And....lucky her...and you :)
Liebe Grüße von Su :)
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