Im Nachhinein

Gedicht

von  miljan

Es war November und es fiel der erste Schnee.
Ich hielt mein Dasein für so trist und jämmerlich,
als ich dich traf. Mit zwanzig Jahren sah ich dich,
wie du dort saßt in diesem Hamburger Café.
Du schriebst was auf und trankst aus einer Tasse Tee,
als würdest du den ganzen Tag nichts andres tun.
Ich wartete und wartete und saß dort nun
in Angst, dass du bemerkst, dass ich hinüberseh.

So kam es auch, dass ich Notiz von allem nahm,
doch blicktest du dich um, sah ich auf meinen Schuh.
Und irgendwann riefst du dem alten Kellner zu,
er solle dir die Rechnung bringen und er kam.
Ich aber schwieg, als kämest du gleich wundersam
an meinen Tisch, sodass ich dir gestehen kann:
"Sie ziehen mich unweigerlich in Ihren Bann."

Du gingst hinaus und ich blieb dort mit meinem Gram.

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