Letzte Hoffnung am grünen Himmel. Oder: Auf dem Friedhof stellen sich andere Fragen, während manch eine Antwort ihr Begräbnis fand

Bild zum Thema Leben/Tod

von  Fuchsiberlin

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und irgendwer stiehlt einen Grabstein. Frage bitte nicht "Warum?".

Im fehlendem Glauben hilft auch kein hölzernes Kreuz.
Der Mut reicht manchmal fern des Ichs, abseits von Gott, in der letzten Kapelle einen Urlaubsschein ein.

In schwarzer Kleidung geht manch einer den Weg der farblosen Fragen.
Und dies im Paradies der geschäftstüchtigen Bestattungskönige.

Das Efeu wächst gelassen. Grabinschriften erscheinen formal korrekt, oder versuchen mit wenigen Worten von der Ferne des Vergessens zu erzählen.
Wo eine Gießkanne vergebens auf einen Einsatz wartet, verwelkt das Erinnern.

An einigen Plätzen erscheinen nach den Bestattungsraubtieren die Grabblumenaasgeier.

Auf verstorbene Atheisten warten einige freiberufliche Grabredner.
Manchmal schüttet deren Peinlichkeit in Worten das Grab zu.

Welche Worte dringen tatsächlich unter die Erde?
Und prallen auf verwesendes Fleisch, Knochen oder mischen sich in einer Urne unter die Asche?
Sollte die Seele nicht schon längst auf einer Insel hinter dem grünen Himmel gestrandet sein?
Grün wie die Hoffnung? Dabei starb die doch längst.
Grün wie die Übelkeit? Manches füllt den Brechreiz mit Leben. Manchmal unter Toten.

Auf dem Friedhof sucht manch einer Antworten.
Nach Antworten, deren Fragen nicht an diesem Ort der letzten Ruhe zu finden sind.

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Kommentare zu diesem Text

JanaFichtenbaum (21)
(06.11.14)
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Abulie (45) meinte dazu am 06.11.14:
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 07.11.14:
@Jana und Abulie:

Ehrlich gesagt, in der ersten Version da endete der Text mit dem "Friedhofssatz". Ich werde den Satz etwas abändern.

Ich danke Euch.

Liebe Grüße
Jörg

 EkkehartMittelberg (06.11.14)
Jörg, es hängt von den unterschiedlichen Besuchern ab, welche Fragen auf einem Friedhof eine Antwort finden oder auch nicht. Dein differenzerter Text spiegelt das.

Liebe Grüße
Ekki

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 07.11.14:
Ja, Ekki, es hängt vom Individuum ab, und das ist auch gut so.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
Silvi_B (48)
(06.11.14)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 07.11.14:
Siehe den Grabsteindiebstahl als Methapher für das "Verrückte", oder das Außergewöhnliche, oder das kaum bis unmögliche an. Nicht alles muss zwingend immer wortwörtlich mit Logik erklärt werden.

Diese Geschichte mit den Grabvasen, die werde ich löschen. Doch was die Gießkanne betrifft, das sehe ich durchaus als Metapher an. Eine, die nicht vom logischen Verständnis wortwörtlich zu nehmen ist. Doch auch hier werde ich das Worte "ihren (Einsatz)" durch das Wort "einen (Einsatz)" ersetzen. Wenn man viele Gedichte so lesen würde, dann würde in vielen eine gewisse Logik fehlen. Auch dieses in Klammern gesetzte "erbschafts" lösche ich. Die Hoffnung manch eines Begrabenen starb mit seinem Tod. Hier sind also nicht die Hinterbliebenen gemeint.

"Manches füllt den Brechreiz mit Leben. Unter Toten." Betrifft manch einen Hinterbliebenen, der jedoch auch ein Opfer des Toten zu deren Lebzeiten war. "Die Frage des Seins .." Diese Passage werde ich auch löschen. Ich verweise nicht auf eine vermutete künstlerische Freiheit (was ich eh nicht mache.), sondern dachte über die Kritik nach, und mein "Sinn"satz erscheint mir auch unlogisch in dem Kontext zu sein.

Zu der Passage mit dem Friedhof, und der fehlenden Fragstellung:
Es gibt Menschen, die suchen an manchen Orten nach Antworten. An solchen, wo die Fragen fehlen. Da Orte nun einmal keine Fragen stellen können. Sehr abstrakt, ich weiß, diesen Satz verändere ich auch gleich etwas.

Ich werde den Text nun etwas verändern.

Ich danke Dir für die konstruktive Kritik.

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 07.11.2014)
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