der wahre vollpoet.

Gedankengedicht zum Thema Schreiben

von  Bohemien

der wahre vollpoet
ist manchmal auch prolet
und haut die worte böse raus
man schaltet ihn dann besser aus
weil er auf die gürtellinie schielt
dann mit dem darunter zynisch spielt
worte sollen nun verletzen
den anderen nur noch hetzen
bis er erschöpft am boden liegt
und der prolet hat nun gesiegt


der wahre vollpoet
kommt oftmals auch zu spät
mit seinen worten in verzug
sind seine texte dann betrug
er ist nicht aktuell genug
alte kamellen sind es dann
die man auch nicht mehr hören kann
langweilig scheint es irgendwann
ganz schnell muss er erkennen
das die leser lang schon pennen


der wahre vollpoet
auch mal in die kneipe geht
und trinkt ein bier hier nach dem andern
schreibt ein gedicht dann übers wandern
trägt dieses seinen lesern vor
schießt sich damit ein eigentor
denn gewandert war er nie im leben
das hatte ihm den rest gegeben
denn applaus bekam er nicht dafür
so trank er weiter bier um bier


der wahre vollpoet
war schließlich voll dann spät
wurde nun zum vollprolet
und alles fing von vorne an
weil er mit worten so nicht kann
schrieb er wieder primitiv
dabei ging ihm alles schief
seitenhiebe nun für jeden
wollte er jetzt von sich geben
nahm sich am ende dann das leben...

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(16.11.14)
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 niemand meinte dazu am 16.11.14:
@ Janna
;-))))))))))))))))))))
LottaManguetti (59) antwortete darauf am 16.11.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 niemand (16.11.14)
Ach, Bo, so konsequent hätte der Vollpoet dann doch nicht sein müssen. Aufzuhören mit dem Schreiben, das hätte doch gereicht. Man sollte ihm einen schönen Grabstein
spendieren:
.
Toll wollt er sein,
der Scheinpoet
und war nur voll,
von früh bist spät.
.
Sein Schreib-Trieb glich
dem Müllers Lieschen -
nun liegt sein Trieb
unter Radieschen.
.
mit herzlichen Grüßen, niemand ))
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