Fantasie contra Logik

Experimenteller Text zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Ich sehe keine Jury einer TV-casting-Show, in der ein Hund sitzt und mit entscheiden darf.
Von der Katze, die im Ballett tanzt, ganz zu schweigen.
Weißt du wirklich alles über die Bedürfnisse der Haustiere?

Manchmal suche ich nach Ratten, die im Schneefall Geige spielen.

Ich warte auf den ICE vor der Tür, auch wenn die Schienen fehlen.

Wer begibt sich auf die Judomatte, um mit einem Tiger zu kämpfen? Für die Freiheit.

Außer Alkohol explodiert in der Kneipe nichts.
Die Spielautomaten liegen einsam im Keller. Zerstört, mangels Euromünzenproduktion.

Bei einem 0:0 schoss wenigstens keiner. Ins Tor.
Remis zwischen, mitunter per Fußwaffen agierenden, Ballkämpfern.

Wer übernimmt die Patenschaft für einen armen Menschen im eigenen Land?
Die Moral gibt es im Doppelpack.

Freibier gibt es nicht einmal auf dem Oktoberfest. Ab jetzt zahlst du. Ein Bierrennen lohnt nicht.

Das Bett duftet nicht mehr frisch. Kein Waschmaschinenlauf.

Die Hunde bellen nicht mehr schlau. Die klugen Ratten schweigen.

Der Tätowierer fehlt. Für das Halstattoo der Liebe.

Gesucht werden die Erzähler, die gut über ihre eigene Wahrheit berichten können.
Und vor Lügen flüchten.

Die Tasten am Klavier fehlen.
Der MP-3-Player sorgt für den Single-Sound, abseits der alltäglichen Geräusche.

Jemand schreit. Ohren abhängige Lautsprecher bei anderen verhindert das Hören.

Der Obdachlose, dort vor dem Supermarkt, ist intelligenter als du.
Auch wenn du ihn verächtlich als "Penner" bezeichnest.
Deine Logik beißt sich an Äußerlichkeiten fest.

„Auf Regen folgt Sonnenschein“,
wiehern sie im 08/15 ausgebrannten Satz der Mut-Hoffnungsmaschine.
Im Tunnellabyrinth kennst du beides nicht. Du erlebst und fühlst etwas anderes.

Und du denkst:
„Fantasie kann bereichern. Aber euren Logikhimmel, abseits von Emotionen, benötige ich dafür nicht.“

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(17.01.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 19.01.15:
Tatsache. Was es alles nicht doch gibt.
Da werde ich die Zeile dann doch ändern.

Warum ich auf Dalmatiner kam? Keine AHnung, vielleicht weil es mal ein sog. Modehund war.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg

 AZU20 (17.01.15)
Fantasie kann wirklich bereichern. LG

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 19.01.15:
Ja, und diese sollte nicht "verloren" gehen.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg

 Persephone (17.01.15)
Ich bin irgendwie an dem Satz hängengeblieben:
Ich warte auf den ICE vor der Tür, auch wenn die Schienen fehlen.

Ich finde die Aussage und das Bild super: Alle wollen hoch hinaus und was erreichen, denken die Welt wartet nur auf sie, wollen quasi "entdeckt" werden. Aber sie tun nichts dafür, bauen keine Basis, keinen Weg, arbeiten nicht daran. Hängen in ihren Träumen fest, ohne im Leben was zu ändern.

Es kann sein, dass das von dir gar nicht intendiert war, aber ich hatte gleich die Assoziation.

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 19.01.15:
Hinter diesem Bild steckt wirklich nicht die sehr gute Aussage, die Du dort entdecktest. Die passt wirklich gut zu dem Bild. Klasse.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram