Mutprobe.

Erzählung zum Thema Abenteuer

von  franky

Mich erfasste panisches Entsetzen, als ich in einen wild zerklüfteten Felsspalt blickte. Wieser Hans war schon ohne Mühe hinübergesprungen. Rechts ein überhängender Fels und links eine senkrecht abfallende Felswand und vor mir ein wild zerklüfteter Spalt der bis zum Waldboden unten reichte. Ich sah mich schon haltlos in die Tiefe stürzen! Mir werden heute noch die Hände feucht, wenn ich daran denke. Es gab kein zurück, hinter mir waren noch einige Schulkollegen die ungeduldig nach vorne drängelten. Der zwei Fuß schmale Pfad musste vor Urzeiten von Jägern in den Fels gehauen worden sein.
Mir war spei übel und kein Ausweg in Sicht.

An einem freundlichen Spätsommertag streunte ich mit anderen Schulkollegen durch den nahen Wald. Alles Wege die ich zur Genüge kannte. Aber irgendeiner von ihnen wollte eine Mutprobe veranstalten. Ohne nachzufragen folgte ich dem Rudel. Der schmale Pfad führte zu einem Felsen, der mir vorher nie aufgefallen war. Ehe ich mich versah waren meine Füße auf einem etwa 30cm schmalen Felspfad. Das war noch kein Problem, bis zu dem Spalt, der durch ein Erdbeben verursacht worden sein könnte, den Weg versperrte. 
Ich klammerte mich verzweifelt mit beiden Händen an die Felskante und mein Blick konnte sich nicht von diesem fürchterlichen Felsenschlund losreißen. Mit den wilden Zacken machte er den Eindruck eines riesigen Gebisses,  das mich verschlingen wollte.
Wieser Hans bot mir seinen Arm an, den solle ich ergreifen und mich hinüberziehen. Und wenn ich den Arm verfehle! Was dann? Am ganzen Körper zitternd erfasste ich diesen rettenden Strohhalm der mich dann schließlich aus dieser misslichen Lage erlöste. 

Zuhause erzählte ich kein Sterbenswort über meine Mutprobe, die nur knapp einer Katastrophe entging.
Das Schicksal wollte mir nur drohend die Zähne zeigen, nicht endgültig Zubeißen.

© by F. J. Puschnik


Anmerkung von franky:

Da war ich etwa 8 Jahre alt.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (19.04.15)
Das erinnert mich an U-Bahn-Surfen, was die Jungs in der Stadt manchmal als Mutprobe ausprobieren; i.e. außen an der U-Bahn mitfahren. Übermütig machen sie so das Leben gefährlicher als es sein müsste.

 franky meinte dazu am 19.04.15:
Hallo liebe Regina,

Das war beileibe nicht freiwillig, diesen Schock hätte ich mir gerne erspart;-)

Liebe Grüße von Franky
Sätzer (77)
(19.04.15)
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 franky antwortete darauf am 19.04.15:
Hi lieber Uwe!

Danke für dein prüfendes Auge. Habe es gleich verbessert.

Liebe Grüße

von Franky
(Antwort korrigiert am 19.04.2015)
ugressmann (69)
(19.04.15)
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 franky schrieb daraufhin am 19.04.15:
Hi liebe Uschi!

Danke für deinen Besuch, freut mich:-)

Liebe Grüße

von Franky
Graeculus (69)
(19.04.15)
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 franky äußerte darauf am 19.04.15:
Hallo lieber Graeculus!

Danke dir für den schönen Kommentar und auch für dein Mitgefühl;-)

LG Franky

 EkkehartMittelberg (19.04.15)
Franky, du hast uns ja neulich erzählt, wie das Schicksal bei dir zugebissen hat.
Darf man diese Geschichte als Vorstufe lesen? Dann wird sie noch bedeutender.

LG
Ekki
Graeculus (69) ergänzte dazu am 19.04.15:
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 franky meinte dazu am 19.04.15:
Hi liebe Ekki!

Ja das ist tatsächlich so. Habe einige Episoden zusammengefast und sie einem Verleger angeboten. Vielleicht könnte sich da was ergeben.
Habe natürlich keine Ahnung wie so was genau funktioniert.
Aber ich lasse mich überraschen.

LG Franky
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