Totenmannslied

Gedicht zum Thema Andere Welten

von  RainerMScholz

Iss jemanden.
Knochenscheite.
Ein Totenhemd
hat keine Taschen.
Wenn wir sterben,
geh`n wir nach Waldhöll,
um mit den Schlachtmägden zu tanzen.
Wir sind Dichter und Denker,
Richter und Henker;
unsere Speere
und Lanzen
lenken wir gegen uns selbst;
fällt der Schnee in den Bergen,
wird es bald Herbst
und die Blätter sinken.
Das Blut, das wir trinken
aus den Schädeln der Feinde,
füllt unsere Schläuche;
so sind die Bräuche
auf des Toten Manns Kist´.
Zeig, wes´ Holz du bist
in dieser Welt aus Schall und Rauch.
Wir füllen dem Teufel den feisten Bauch.

Sing laut ein Lied
vom Schlachten
und von der Lieb´,
wenn die Sense uns hinrafft
wie in der Nacht der Dieb,
dann sing dieses Lied
vom letzten Abschied.

So fahren wir gen Morgen,
dass die Nacht uns verschon´.
Der Wind kommt aus Norden,
Brandschatzung und Morden,
doch wir segeln fort
an einen anderen Ort;
und lachen Beelzebub Hohn.
Er kriegt uns nicht.
Schlag dem Satan ins Gesicht!
Und kassier´ dafür den Lohn
in Waldhöll
auf des Toten Manns Kist´.
Und hör´ die Geschichten
von früher, von einst und was ist.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(03.05.16)
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 RainerMScholz meinte dazu am 03.05.16:
Der Wikinger grüßt und dankt.
R.

 Lluviagata (03.05.16)
Ich mags sehr. Es ist kraftvoll und herrlich düster.

Liebe Grüße
Llu ♥

 RainerMScholz antwortete darauf am 03.05.16:
Wir fahren gen Westen.
Gruß und Dank,
R.
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