tierleben, kurios II

Gedicht zum Thema Tiere

von harzgebirgler

Das NASHORN trägt ein spitzes Horn
mit Stolz vorn auf der Nase;
den Wilddieb nimmts damit aufs Korn -
der flitzt dann wie ein Hase.

Der TINTENFISCH spritzt bei Gefahr
echt Farbstoff aus so Drüsen -
war grad das Wasser noch glasklar,
vernebelts jetzt die Klüsen.

Im Koben säugt die MUTTERSAU
mit ausgeprägter Wampe
zwölf Ferkelchen, ja schau nur, schau:
Da staunt selbst Meister Lampe!

Der AUERHAHN trinkt selten Bier
und spreizt verliebt die Federn
beim Rumbalzen im Waldrevier -
auf Tannen, nicht auf Zedern.

Der PINGUIN trägt einen Frack -
der schützt ihn schön vor Kälte
in ew’gen Eises frechem Pack,
das ihm sonst kaum gefällte.

Das SCHNABELTIER, das Schnabeltier
legt wie ein Vogel Eier -
es lebt an Land weit weg von hier
und fern vom Himalaya.

Der HAMMERHAI ist Selfmademann -
er hämmert auf Korallen
und freut sich tierisch, wenn die dann
kaputt zu Boden fallen.

Der OCHSENFROSCH sitzt fett am Fluß
und brüllt laut wie ein Stier:
Er wartet auf den Zauberkuß,
doch davor hüte dir!

Das LAMA spuckt dir ins Gesicht
ganz ohne Taktgefühl;
begehrt ist sein Fell und sehr dicht,
weil wo es wohnt, ist’s kühl.

Der GROTTENOLM ist lang wie’n Aal,
stockblind und totenbleich,
denn nicht der kleinste Sonnenstrahl
fällt in sein Höhlenreich.

Die ROHRDOMMEL steht steif wie’n Stock
im Schilf, wenn du sie störst
und zweifellos kriegst du ’nen Schock,
falls du sie röhren hörst!

Der PELIKAN, der Pelikan
kriegt seinen Hals nie voll
und ein Fasan in Kasachstan,
der fragt sich, was das soll!

Die LEBERLAUS, die Leberlaus,
die kennt wohl jedermann:
Sie ist im Menschen selbst zuhaus
und reizt dich, wenn sie kann.

Den NEIDHAMMEL zerfrißt dein Glück -
dein Pech ist seine Weide:
Dann glänzt und strahlt sein falscher Blick
im Wald und auf der Heide.

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tierleben, kurios II

Gedicht zum Thema Tiere

von harzgebirgler

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