Klugscheißer der Antike

Erörterung zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  loslosch

Si sapientia bonum virum facit, bonus vir est utique sapiens[/b] (Quintilian, 35 n. Chr. bis ~96 n. Chr.; De institutione oratoria - Von der Unterweisung in die Redekunst). Wenn Weisheit den guten Menschen ausmacht, dann ist ein guter Mensch jedenfalls weise.

Kaum einer der alten Denker war sich zu schade für Tautologien. Sie waren ja nicht besser als die modernen. Philosophen (Xenophanes, Pythagoras, Sokrates, Thales u. a.) schneiden besser ab als die sprachgewaltigen Rhetoriker und Rhetoriklehrer. Cicero schrieb klarer als Seneca, dieser wieder verkniff sich eher eine Leerformel als der nachgeborene Quintilian. Derselbe nimmt eine traurige Spitzenposition ein. Seine besten Gedanken fußen oft auf Ideenklau, die genuinen sind tautologisch angereichert. Marke Kalenderspruch.

In stillem Gedenken an Rhetoriklehrer Quintilian: Wenn Großzügigkeit den reichen Menschen ausmacht, dann ist ein reicher Mensch großzügig. Das hat Quintilian nie behauptet, wenngleich es zutrifft. In der Definition von "reich" kann auch stecken "reich an Güte, Milde, Lebensweisheit". Dann hätte die erfundene Konstruktion eine tiefere Bedeutung? Nein, die Aussage bliebe eine Tautologie.

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