Dichters Ende

Gedicht zum Thema Ironie

von  niemand

"Im Herzen Blei, im Herzen Blei,
wie konnte das geschehen"
[erklang ein Schrei] "und nebenbei
noch drei gebrochne Zehen?"

Wars Seins-Verdruss? Fiel fremd ein Schuss,
der einem Dichterherzen
sein Pochen stahl? Welch böser Fall
Geniales auszumerzen!

Oh, nein, der Mann starb recht profan
und zwar durch eigne Hände.
Erst fiel vom Tisch, grad druckerfrisch,
ihm einer der drei Bände

[verlegt von BoD] aufs Bein. Nein, tot
war er noch nicht gewesen.
Ihm wurd nur klar:"In hundert Jahr
wird mich nicht einer lesen!"

Er blickte schwach auf das was brach,
sah dann den Bleistift grinsen,
rief schmerzhaft „Ach!“ nahm ihn und stach.
Sein Herz ging in die Binsen

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (04.08.16)
Nun, so ein Ende hat doch immerhin Stil!
Man möchte es noch vielen wünschen!
Mit hoffnungsvollen Grüße
TT

 niemand meinte dazu am 05.08.16:
"Man möchte es noch vielen wünschen" ... *hihihi*.
Du hast Humor, lieber Tasso!
Mit schmunzelnden Grüßen, Irene
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