Fenster

Text

von  BeBa

Fenster

Ich schaue aus dem Fenster in die Nacht und sehe nichts. Hier im Zimmer ist es hell, denn der Kerl dort hinter mir fürchtet sich im Dunkeln. Vor den großen Pflanzen, meint er, dabei habe ich gar keine Pflanzen im Zimmer. Aber ich lasse das Licht an. Und meine Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Auf der Straße läuft eine Frau. In einem langen Rock, der weht und weht …
Was gibt es da, fragt der Kerl hinter mir. Nichts, ich sehe nichts, sage ich. Er ist ruhig, ist gewiss zufrieden. Erst einmal. Die Frau verschwindet im Haus nebenan. Ein Mann kommt heraus. Dunkler Anzug. Bleibt stehen, schaut sich um. Schaut direkt zu mir hoch. Schaut mich an.
Was ist?, kommt hinter meinem Rücken. Nichts, sage ich. Aber da ist doch was, meint er. Der Mann auf der Straße schaut zu mir hoch.
Und?, fragt es hinter mir. Nichts, sage ich. Der Mann unten schüttelt den Kopf, als hätte ich mit ihm gesprochen. Zieht seinen Hut, grüßt mich. Warum?
Warum stehen Sie da?
Ich schaue.
Wohin schauen Sie, was gibt es zu sehen? Erzählen Sie doch!
Ich zucke die Schultern. Straße.
Straße?
Was soll ich sagen? Der Mond leuchtet mir ins Gesicht. Der Mann unten hat den rechten Arm gehoben. Zeigt auf mich. Warum?
So sprechen Sie schon, meint der Kerl hinter mir …
… und der Mann auf der Straße zeigt mir ins Fenster.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(05.08.16)
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 BeBa meinte dazu am 06.08.16:
Ja, vielleicht Traum. Auf jeden Fall gewollt frei von gezwängter Literatur.

Danke, Graeculus, für deine Aufmerksamkeit.
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