Die flüchtigen Jahre

Aphorismus zum Thema Vergänglichkeit

von  loslosch

Eheu fugaces, Postume, Postume, labuntur anni (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; Carmina). O weh, wie flüchtig, Postumus, Postumus, / vergehn die Jahre.

Die Hexameter-gerechte genaue Übersetzung lässt die Doppelbedeutung von Postumus außer Acht, als römischer Beinamen und als Nachgeborener, Nachkömmling. In der folgenden Version mutiert der Hexameter zum Aphorismus:

O weh, wie flüchtig, Nachkomme, Nachkomme, / vergehn die Jahre.

Das lateinische Wortspiel ist unnachahmlich.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(10.09.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 10.09.16:
von möllerkies höre ich, es müsse Beiname und nicht Beinamen heißen. da ich wusste, dass der duden Name wie Namen zulässt, hatte ich nicht mehr geprüft. diese merkwürdige "regulierung" durch den duden muss ich ja nicht mitmachen. dank an möllerkies.

ja, der vers ist schön, nirgendwo im netz wird auf die doppeldeutigkeit verwiesen!

 Möllerkies antwortete darauf am 15.09.16:
Du hast recht: Mein Hinweis "es müsste wohl ’Beiname’ heißen" trifft nicht zu, weil im Nominativ nicht nur "der Name", sondern auch "der Namen" möglich ist. So steht’s auch im  Duden, wobei "der Namen" mit dem Hinweis "Gebrauch: seltener" versehen ist. Bei häufigerem Gebrauch gäbe es vielleicht Romantitel wie "Der Namen der Rose" oder "Mein Namen sei Gantenbein".

 loslosch schrieb daraufhin am 15.09.16:
der gebrauch von "Namen" mag auch vom bekreuzigen herrühren: im namen des vaters und des ...

da strahlt der dativ auf den nominativ.

 Möllerkies äußerte darauf am 15.09.16:
Und nicht nur der Dativ: "Die schwache Kasusendung -n wurde offenkundig auf den Nominativ übertragen und damit als Teil des Wortstammes interpretiert. Dies kann als Versuch betrachtet werden, die beschriebenen Nomina regelhaft nach dem Vorbild der starken Flexion zu flektieren", lehrt  grammis 2.0, "das grammatische informationssystem des instituts fur deutsche sprache (ids)".

 loslosch ergänzte dazu am 15.09.16:
Hagen Augustin hat es drauf!

 TrekanBelluvitsh (10.11.18)
Och, den ein oder anderen könnte ich mir schon als Humus vorstellen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

 loslosch meinte dazu am 10.11.18:
wir schreiben ja postum und posthum. beides richtig.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram