Mein unzerstörbarer Diamantschwanz

Essay zum Thema Magie

von  LotharAtzert

Ordnung ist eine feine Sache. Nichts für Weicheier, die Menschen-Regel für Ordnung halten.
Regel für Ordnung - Vernunft für Weisheit.
Überall kann man sie entdecken, die das Sein mit dem Schein verwechseln (um selbst  was Besonderes zu sein). Dabei ist es so einfach: das Sein ist allgegenwärtig, während wir Menschen darin mal eben kurz aufblitzen - als Geschichte des Homo Sapiens, nicht wissend, woher er stammt, wohin die Reise geht. Doch stetig forsch forschend.
 
Ordnung ist, wenn der gesunde Mensch zehn Finger hat und ein schlagendes Herz.
Regelung, sobald die Ampel auf rot umschaltet, stehen zu bleiben und bei grün wieder losgehen/fahren. Ordnung ist die Ordnung des für uns Unaussprechlichen, ist Kristallisation, ist die Schicksalsgottheit Saturn. Regel dienen dagegen menschlichem Nutzen - im weitesten Sinn den Merkuriern - den Dieben.
 
Wir schreiben das Jahr Sechzehn nach der Jahrtausendwende. (Zeiteinteilung ist nützlich) Wieder einmal wurde die Moral als allein selig machend von den "kV-Philosophen" in den Mittelpunkt der menschlichen Spezis gerückt.
Aber jetzt ernsthaft, Leser:
Moral, das Mäntelchen der Vernünftigen, hat mit dem Zusammenleben der menschlichen Gesellschaft zu tun - hier tun einige Regel not und das ist soweit in Ordnung. Dies alles aber ist gebunden an das, worin wir leben und auch sterben und das ist das Univesum.
Moral ist nur dan gut geregelt, wenn die Regelungen mit der Ordnug des Universums übereinstimmen. Ohne Uni-Vers ergibt jede Regel nur einen kurzzeitlichen Sinn, der mit dem Untergang endet.
 
Leidet ein Mensch an Eisenmangel, so vermutet der allopathische Moralist, daß ihm der Arzt Eisenpräparate verschreibt, um den Mangel auszugleichen. Das wäre aber vollkommen sinnlos, weil der Grund des Eisenmangels nicht aufgehoben wird. Ebenso sinnlos ist es, Eisen kleinzuraspeln und zu schlucken - es würde vom Körper als unverdaulich wieder ausgeschieden.
Nein, der verständige Arzt, so es ihn noch hier und da gibt, verordnet Chlorophyll. Der verständige Arzt kennt die Ordnung der Wandlungen. Chlorophyll ist die Vorstufe zum Eisen bzw. es wandelt sich in das, was dem Körper fehlt.
Allerdings Buddha, der vajrayanabuddhistische Arzt, heilt tiefer, verordnet Bilder Klänge und Gesten, welche den Kranken befähigen, während des Erschließens ihrer Inhalte durch Innehalten seine Krankheit in vollkommener Freude aufzuheben. Unwissenheit ist eine Krankheit, Gier ist eine Krankheit und Haß nicht minder. Hebt man diese durch das Praktizieren auf, entsteht natürlicherweise Freude.
 
Freude ist Ausdruck des Wohlbefindens. Ausdruck wiederum setzt Empfindung voraus, wie das Zeichen Löwe den Krebs voraussetzt. Empfindung ist die Vorstufe des Ausdrucks. Wer nichts in sich findet, der hat auch nichts auszudrücken.
 
Man denkt heute, wenn überhaupt, dann nur noch in Verkürzungen: fehlt etwas, so muß es direkt beschafft und verabreicht und vereinnahmt werden - Moral, statt Ethik.
Eins wandelt sich fließend ins andere. Nicht zufällig, sondern in der Ordnung des Kreisens von Leben und Sterben. Wer dem nicht Rechnung trägt und bei Heilungsprozessen nur menschlicher Wissenschaft vertraut, die die Sterblichkeit überwinden will, wendet nichts zum Besseren, sondern stets nur zum finalen Untergang.
Du glaubst, ich übertreibe? Ich übertreibe nicht und will auch nicht überzeugen. Glaube, was Du willst, von mir aus auch an nichts -  ich, als Zeit-Zeuge, bezeuge den stetigen Wandel in mir und schaue und staune ...
Vom Wasser lernt ich, von Mnemosyne, die in jedem von uns Durst stillt, indem sie Erinnerung schenkt und doch im Innersten weder greifbar wird, noch von den Moralisten begriffen werden kann, weil die auf Selbsterhaltung fixierte Vernunft nicht in den ursprünglichen Geistesäther reicht.
 
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Kommentare zu diesem Text

Bette (70)
(04.10.16)
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 LotharAtzert meinte dazu am 04.10.16:
Von Krankheit zu reden, ist, genaugenommen, auch schon eine Krankheit. Aber Du weißt ja, daß wir die falschen Begriffe brauchen, um auf die wahren zu kommen.
Wunderbar dargelegt, naja - der Entwurf sah mehr vor, doch auch das ist nichts neues. Auch kommt hinzu, daß der Einäugige unter Blinden nicht alles sagen darf, was er sieht. Du weißt, wie’s gemeint ist.
Danke und Gruß
L.
Festil (59) antwortete darauf am 05.10.16:
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unfrankiert (52)
(04.10.16)
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 04.10.16:
Wunderbare Frage!
Im Chaos sind latent immer die beiden Grundkräfte des Schöpferischen und des Empfangenden, Yin und Yang. Oder aus einer anderen Perspektive Mythos und Logos. Oder eben Kraft und Ordnung, Shiva und Parvati - es gibt viele Namen für dasselbe.
Das Chaos wandelt sich zum Ursprung der Zweiheit. Ursprung bedeutet vom Wort her das Zerreißen in Ewig und Endlich. Das Endliche durchläuft dann den kompletten Daseins-Kreis und kehrt zuletzt - mit den gemachten Erfahrungen! - wieder zum Ewigen zurück, wobei der Begriff des Ewigen nicht zu wörtlich genommen werden darf, denn es ist nichts anderes als Zeitlosigkeit.
Natur ist nat-ur = nicht-ursprünglich. religio, fällt mir grad ein, bedeutet "Rückbindung an den Ursprung".
Danke Dir.
Festil (59)
(05.10.16)
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 LotharAtzert äußerte darauf am 05.10.16:
Während des Schreibens ändere ich den Titel manchmal, passe ihn an. Hier war es aber so, daß es von Anfang an so hieß.
Vajra=Diamant. Vajrayana=Diamantfahrzeug. (Die Beiden anderen: Hinayana und Mahayana - kleines Fahrzeug, großes Fahrzeug.)
" ...ich, als Zeit-Zeuge, bezeuge den stetigen Wandel in mir und schaue und staune ... " - das Zeugen bezieht sich auf den Phallus. Erinnere Dich an Shivas Lingam, der dem frommen Sadhu das höchste Verehrungsobjekt ist - in dem Sinn.
Allerdings will ich gern einräumen, daß ich auch ein wenig kitzeln wollte.
Zeugen=Uranus. Dieser Uranus ist noch jenseits der Zeit, die erst durch Saturn kommt, den Bestimmer des Unbestimmten (Neptun). - Aber wer, Babette mal ausgenommen, sollte das als Leser hier verstehen, verstehen wollen? Schwanz - das verstehen alle ...
Danke für die freundliche Aufnahme des Textes.
LG
L.
heilerfeld (33)
(28.10.16)
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 29.10.16:
Du sagst es! Danke.
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