und wieder wirbelt weißer wind

Gedicht

von  monalisa

den bodensatz verblühter liebe auf,
streut staub auf raue, wunde haut,
die nicht verheilt, seit er sie von sich wies,

ist sie nur halb, ihr leben ohne sinn.
vor kummer schweigen sich die augen aus
und lippen hüten einen sommertraum,
der mit dem herbst abrupt zu ende ging.

nun wirbelt wieder dieser weiße wind
gefühle auf wie totgeglaubtes laub
am fuße ihres überlebensbaums
und weckt ein stilles, unversöhntes kind.

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Kommentare zu diesem Text

Janna (66)
(10.10.16)
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 monalisa meinte dazu am 10.10.16:
Liebe Janna, vielen Dank für deinen einfühlsamen Kommi und die Sternchen. Dein Lob wiegt viel und freut mich ganz besonders. Schon richtig, es sind zwar kaum Endreime, dafür aber Assonanzen (in ’i’ und ’au’), die ich umarmend (wenn man auch den Titelvers mitliest) angeordnet habe, immer wiederkehrend in allen drei Strophen. Die Assonanzen ergeben einen besonderen Klang und wirken verhaltener als reine Reime.

Liebe Grüße
mona
Pagina (61)
(10.10.16)
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 monalisa antwortete darauf am 12.10.16:
Dankeschön fürs Mitatmen, Pagina.

Liebe Grüße
mona

 niemand (10.10.16)
Einen wunderbaren Klang hat dieses Gedicht und ganz ohne Reime ist es auch nicht: Kind/Wind, Laub/Staub ...
Ich mag "eingestreute" Reime [wenn es so gut gemacht ist, wie in diesem Gedicht] eigentlich noch lieber als wenn alles so nach Schema F wie ausgestanzt wirkt. Ich gehe da eigentlich immer instinktiv heran, Inhalt, Melodie, Rhythmus und nicht nach Regeln, die ich eh nicht beherrsche. Hier ist [klingt] alles perfekt, liebe Mona. Zum Inhalt selbst brauche ich nichts zu sagen, denn der spricht für sich. Mit lieben Grüßen, Irene

 monalisa schrieb daraufhin am 12.10.16:
Vielen Dank, Irene, für die überaus positive Einschätzung, dein Lob und die Sterne.

Liebe Grüße
mona

 Lluviagata (10.10.16)
...es ist alles gesagt.

Liebe Grüße
Llu ♥

 monalisa äußerte darauf am 12.10.16:
Nein, fehlt noch ein dickes DANKE von mir!

LIeb Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (10.10.16)
Liebe Mona,
die gelungenen Assonanzen und das stimmige Zusammenspiel von Metrum und Rhythmus nehmen den Leser so gefangen, dass er den weitgehenden Verzicht auf Reime und die feinen Bilder erst beim zweiten Lesen im harmonischen Zusammenwirken aller Stilmittel entdeckt.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 12.10.16:
Deine fachkundige Einschätzung freut mich ganz besonders, lieber Ekki, hab vielen Dank dafür.

Liebe Grüße
mona
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