Psychopath IV

Gedicht zum Thema Innenwelt

von  shadowrider1982

Von jeder Emotion verlassen,
vermag ich nicht mal mehr zu hassen.
Nicht mich selbst, nicht die ich lieb’,
nicht mal die Leere, die mir blieb.

Bin müde von den bösen Taten,
von alledem, was schlecht geraten,
durch die Flüche, die ich brachte,
durch all die Fehler, die ich machte.

Ein Leben, das kein Leben ist,
nur noch der Ablauf einer Frist.
ohne Bedeutung, inhaltslos,
das Fallen, nach dem Todesstoß.

Ein warten auf den letzten Tag,
an dem ich Frieden finden mag,
in einer Welt, die mich nicht kennt,
wo nichts mehr mich vom Schatten trennt.


Anmerkung von shadowrider1982:

Geschrieben am 07.11.2016

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Kommentare zu diesem Text

unfrankiert (52)
(07.11.16)
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 shadowrider1982 meinte dazu am 07.11.16:
Naja, dass es sich nach Depression anhört, ist mir absolut verständlich. Das wurde nicht unbedingt aus einem großen Glücksgefühl heraus geschrieben.

Was nun die Bedeutung des Lebens betrifft, da gebe ich dir schon absolut recht. Das Leben bzw. Lebenswerk einer Person hat immer nur eine begrenzte Bedeutung für einen begrenzten Teil der Menschheit. Wie begrenzt oder unbegrenzt diese Bedeutung ist, hängt wohl maßgeblich davon ab, wie viel Energie jemand investiert, um sich selbst das sprichwörtliche Denkmal zu setzen und seine Spuren in der Welt zu hinterlassen.

Die Kernfrage ist doch aber, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, welche Bedeutung das eigene Leben für einen selbst hat.
unfrankiert (52) antwortete darauf am 07.11.16:
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 niemand (07.11.16)
Die erste Strophe spricht von einer absolut tiefen Depression,
von der eigentlich schon die erste Zeile zeugt.
Allerdings bezweifle ich, dass ein jemand, der von "jeder Emotion verlassen" ist, noch fähig wäre quasi 3 Strophen "Selbstanalyse" hinterher abzuliefern. Insofern passen die erste und die restlichen Strophen nicht zusammen. LG niemand

 shadowrider1982 schrieb daraufhin am 08.11.16:
Hallo niemand,

Erst mal herzlichen Dank für den interessanten Kommentar.
Die erste Strophe zeugt von einer tiefen Depression, da gebe ich dir vollkommen recht, wobei ich denke, auch der Rest spricht nicht unbedingt für einen lebensbejahenden Gemütszustand.

Wer tatsächlich von jeder Emotion verlassen ist, der wäre sicher nicht in der Lage Gedichte zu schreiben, weder gute, noch schlechte, bzw. er hätte absolut keine Motivation, das zu tun. Natürlich ist die erste Zeile eine maßlose Übertreibung. Würde es sich hierbei um die nüchterne Beschreibung von Tatsachen handeln, hätte ich den Text als Bericht, nicht als Gedicht veröffentlicht. Ich denke, ein gewisses Maß an Übertreibung und Dramatisierung ist durchaus ein gängiges und sinnvolles Mittel, um dem Publikum eine Stimmung oder Situation zu vermitteln. In Liedtexten wird diese Methode ja so gut wie zu hundert Prozent verwendet.

In einem Punkt widerspreche ich dir aber absolut.
Allerdings bezweifle ich, dass ein jemand, der von "jeder Emotion verlassen" ist, noch fähig wäre quasi 3 Strophen "Selbstanalyse" hinterher abzuliefern.
Ich bin der Meinung, das gerade derjenige, der tatsächlich frei von jeder Emotion ist, eine "Selbstanalyse" im eigentlichen Sinn des Wortes durchführen kann. Letzten Endes ist eine Analyse ein wissenschaftlich-technischer Vorgang, bei dem es um die Feststellung von Fakten geht. Jedwede Emotion wäre hierbei doch sicher nur hinderlich.

lg
shadowrider
(Antwort korrigiert am 08.11.2016)

 niemand äußerte darauf am 08.11.16:
Ich lese aus der ersten Strophe eine absolute Leere und wo eine Leere ist, dort ist auch keine Kraft mehr. Vielleicht solltest Du die erste Strophe abmildern, so dass noch etwas da ist im Protagonisten, erst dann kann er eine "Selbstanalyse" wagen.
Mit lieben Grüßen, niemand

 waldmädchen (13.11.16)
auf den punkt geracht* silvia

 shadowrider1982 ergänzte dazu am 14.11.16:
Hallo Silvia,

Danke für deinen Kommentar. Was soll man nun dazu sagen? Schön, wenn dir das Gedicht gefällt. Und es tut mir leid, wenn du es nachempfinden kannst.

Lg
shadowrider
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