Freitag Nacht in der Großstadt

Bild zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

Der Mond scheint. Die Großstadt zeigt ihr schönstes Neonlichtgewand. Kaspar läuft wieder einmal ruhelos durch die Stadt. Er spürt in sich ein unruhiges emotionales Fieber.

Zehntausende Menschen sind Freitag Nacht in dieser Stadt unterwegs. Wie viele befinden sich in einem Oase-fernen-Zustand, so wie Kaspar? Kaspar spürt wieder seine Gedanken im Kopf rasen. Und sein Gehirn hat immer mal wieder Aussetzer. Weder eine psychologische, noch eine psychiatrische Ursache. Körperlich, organisch bedingt. Gestern hatte er wieder einen Arzttermin. Nun erhält er eine höhere Dosis seiner ursprünglichen Medikation. „Wissen die Gesunden ihr Glück der Gesundheit wertzuschätzen?“, fragt sich Kaspar in diesem Moment

Kaspar schaut in die Gesichter der Menschen, die ihm begegnen. Sie sind ihm nah, und dennoch allesamt fremd. Er beschließt schließlich eine Kneipe zu betreten, dessen Neon beleuchtetes Schild „Zum Treff“ für ihn wie eine Einladung klingt. Diese ist gut gefüllt. Schlagermusik aus den 70igern schallt ihm entgegen. Ein Gast lächelt. Er fragt Kaspar etwas. Doch dessen Worte gehen an Kaspars Ohren vorbei. Ungehört. Kaspar sitzt allein, allein unter vielen Menschen. Das Feuer der in diesem Moment gespürten Einsamkeit brennt in ihm. Und dennoch spürt er eine Kälte und etwas Fremdes in dieser Location. Das Licht der Liebe, es scheint hier nicht wirklich zu brennen. Oder es erreicht Kaspar einfach nicht.

Dieser Freitag, es war für Kaspar bisher ein Tag mit gefühlt endlosen Stunden. Der Minutenzeiger an seiner Uhr wirkte für Kaspar am Tag wie der Stundenzeiger. „Eines Tages muss ich vielleicht meine Sachen packen. Dann muss ich fort gehen, und kehre nie wieder zurück“, denkt sich Kaspar, und dies in dieser Jubel-Trubel-Heiterkeit-Kneipe. In Kaspar tauchen Bilder auf, bei denen er dachte, sie seien verloren gegangen. „Manches vergisst man nie“, Kaspar wird nachdenklich. Er verlässt die Kneipe wieder. Und sucht weiter. Eine Oase in der Nacht, in dieser Stadt. Vielleicht fehlt ihm diese Oase auch in seinem Herzen.

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Kommentare zu diesem Text

AndreasIsensee (32)
(13.11.16)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 13.11.16:
Danke für Dein kritisches Feedback. Den ersten Absatz veränderte ich etwas. Der zweite Absatz beinhaltet dagegen etwas anderes. Da ist weder von einer Nachtwiederholungsschleife, noch etwas von "Neonästhetik", meiner Meinung nach, zu lesen. Ich lasse den Text so stehen. Es sei denn, es tauchen konkrete Verbesserungsvorschläge auf, über die ich nachdenken kann. So wie mit der Nacht-Wiederholungs-Erklärung.
Absinth (62)
(13.11.16)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 13.11.16:
Danke. Es freut mich, dass mein Text genau so rüberkommt.
LG
Fuchsi
Sätzer (77)
(13.11.16)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 13.11.16:
Danke. Und es gibt nicht so wenige, die wie Kaspar empfinden.

LG Fuchsi

 AZU20 (13.11.16)
Die Einsamkeit fühlt man fast körperlich. LG

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 13.11.16:
Danke. Es gibt mehr einsame Menschen, als man vielleicht glaubt.

LG Fuchsi
Stelzie (55)
(13.11.16)
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 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 13.11.16:
Danke. Freut mich sehr.

LG Fuchsi
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