Ich hätte gerne eine tödliche Krankheit 2

Kommentar zum Thema Tod

von  kaltric

Danach gefragt ob sie wissen wollen wann sie zu sterben haben, antworten viele - vermutlich die meisten - Menschen mit Nein. Die Gründe mögen vielfältig sein, z.B. Angst, religiöse Überzeugung oder bloße Indifferenz. Häufig hört man aber, dass die Menschen überwacht werden möchten, dass sie ihr Leben genießen und leben wollen, ohne ein Ende zu sehen.
Ich gehöre zu denen, die es wissen wollen. Ohne Deadlines (hier mal wörtlich zu verstehen) und (Zeit) Druck kann ich nicht existieren. Eine Vielfalt an Möglichkeiten lässt mich den Überblick verlieren, so dass ich mich nicht mehr entscheiden kann. Potentiell viel Zeit zu haben (oder dass sich nicht jemand anderes für meine Werke interessiert) lässt mich Dinge aufschieben oder gar nicht mehr die Lust für sie zu haben.
Natürlich würde ich die letzten Tage Angst haben, wenn ich es wüsste, oder gar zu vermeiden versuchen, doch wünsche ich es mir trotzdem zu wissen. Der Vorteil der tödlichen Krankheit.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(28.11.16)
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 LotharAtzert meinte dazu am 28.11.16:
Und was sollte man hier? - Vielleicht dem Platzhirsch sagen, daß seine Gefühle nur für die Herde interessant sind?
40 Jahre machst Du eh nicht mehr, alter Angeber.
Graeculus (69) antwortete darauf am 28.11.16:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 28.11.16:
"So leben wir ja gerade nicht."
Weißt Du, wie ich lebe? Weißt Du, wie ich nicht lebe?

"Uns kann es jederzeit erwischen."
Eben darum geht es. Jeder stirbt für sich allein
Graeculus (69) äußerte darauf am 28.11.16:
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 28.11.16:
Das ist doch pure Rechthaberei. Bleib doch bei der Sache -
Ich habe nichts anderes gesagt, als, daß jeder seinen Tod stirbt und nicht den Tod seines eventuellen Begleiters, der möglicherweise zur gleichen Zeit stirbt. An der Aussage ist selbst für den Materialisten nichts zu rütteln.
Graeculus (69) meinte dazu am 28.11.16:
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 LotharAtzert meinte dazu am 29.11.16:
Wenn Du im Sterben liegst, die Frau hält Dir die Hand oder was auch immer ... das ist ja nicht der Tod. Du sagst das auch ganz richtig "im Sterben".
Der Tod aber ist der Moment, wo Du von allem Leben abgeschnitten wirst und zwar "end-gültig". Jetzt gehst Du natürlich davon aus, daß jetzt alles zuende ist. Wenn aber nicht, nur mal angenommen, dann kannst Du das Deiner Frau nicht mitteilen, sie nimmt Dich jetzt so wenig wahr, wie Du in der Lebenszeit all die Toten um dich herum wahrnahmst.
.
"Nur wer mit Toten vom Mohn
aß, von dem ihren,
wird nicht den leisesten Ton
wieder verlieren. "
R.M.R.
(Antwort korrigiert am 29.11.2016)
Graeculus (69) meinte dazu am 29.11.16:
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 LotharAtzert meinte dazu am 29.11.16:
Und ich muß mit den Bardos, den Zwischenzuständen zwischen Tod und Geburt, wie sie mir von höchsten tibetischen Würdenträger übermittelt wurden, nicht hausieren gehen.
Stelzie (55)
(28.11.16)
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 JohndeGraph (29.11.16)
Ich finde den Text ein wenig sehr zynisch. Sagen wir rein theorietisch du hättest eine potenziell tödliche Krankheit. Weißt du dann genau den Tag, die Stunde, die Minute wann es vorbei ist? Lass dir aus der Erfahrung heraus sagen: NEIN, das weißt du dann auch nicht! Kein Arzt wird dir das sagen können und die Ärzte nur eine hilflose Prognose geben können, die dann mal genauer eintrifft und ein anderes mal drei Woch, oder drei Monate, um nur irgend welche Zahlen zu nennen, eben früher oder später eintritt als erwartet. Bei den Diagnosen auf eine tödliche Krankheit erfolgt auch trotzdem zunächst eine Theraphie, bis man eben austherapiert ist und nur noch das Sterben erleichtert wird, meist mit betäubenden Mitteln. Zunächst kommt also immer noch die Hoffnung, bis sie sich zerschlägt. Das ist meist viel grausam für den Betroffenen und auch für die Angehörigen. Das ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und nie leicht. Es ist auch eher selten, dass ein Patient gesagt bekommt, sie werden vermutlich in einigen Jahren sterben. Das kommt zwar vor, hängt damit zusammen, was man denn hat, aber meistens ist es kurzfristiger, sehr viel kurzfristiger wenn man eine solche Diagnose gestellt bekommt. Da geht es meist eher um Monate, oder gar um Wochen und Tage, als um Jahre. In der Zeit würdest du also eh nichts mehr schaffen, bzw an Arbeit erledigen, da du dann mit ganz anderen Dingen in der kurzen Zeit die dir noch bleiben würde, beschäftigt wärst. Da ich das als Angehöriger schon erlebt habe, kann ich dir nur raten: Wünsche dir das nicht! Das ist dumm in meinen Augen, nur jeder soll das natürlich für sich selbst entscheiden können. Ich glaube dir geht es eher darum dein Sterbedatum zu erfahren, ohne zu hören, dass es vermutlich in drei Wochen schon vorbei ist. Geht es dir um eine Versicherung? Tja da hast du Pech gehabt, Motivation zu leben kannst du dir nur aus dem Umstand entnehmen, dass du ganz sicher überhaupt einmal sterben wirst. Aber ist das wirklich eine Motivation? Da gibt es andere Wege dir selber Druck zu machen, wenn du den schon brauchst. Vögele dich doch einfach ungeschützt durch die Welt. Entweder es wird dann ein Korb voller Kinder, oder so etwas wie AIDS. Vielleicht motiviert dich dann ja die Verantwortung für die Kinder sorgen zu müssen, oder dein eigenes Sterben über die Jahre. AIDS kann zwar aufgehalten, aber nicht geheilt werden und das ist nun mal genau so zynisch geantwortet, wie den Text empfinde wenn ich ihn lese. Grüße J.d.G.

P.S. Natürlich ist der Rat aus dem Kommentar nicht ganz ernst gemeint, aber dein Text hat da Erinnerungen in mir geweckt, was es bedeutet gesagt zu bekommen, dass man sterben wird. Es ist eben zynisch geantwortet und ich hoffe du nimmst es mir nicht krum. Der Text weckt aber starke negativ besetzte Emotionen in mir, wenn ich ihn lese. Vielleicht wolltest du das ja aber auch bei deinen Lesern erzeugen? Ich wünsche dir jedenfalls, dass du niemals eine solche Diagnose tatsächlich bekommst, sondern lieber ohne es vorher zu wissen, irgendwann einschläfst um nicht mehr zu erwachen. Das ist humaner, glaube es mir.

 Owald (29.11.16)
Nimms mir nicht krumm, aber "eine tödliche Krankheit 2" ist nicht unwitzig.

Liebe Grüße

 LotharAtzert meinte dazu am 29.11.16:
Der Tod ist auch nicht mehr das, was er mal war;)
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