Novembernebel

Ballade zum Thema Alleinsein

von  FloravonBistram

Dunkelster Novembermorgen -
Stille schließt mich vollends ein,
geh, wie täglich meine Runden,
liebe es, allein zu sein.

Hinter grauen Nebelschwaden
ahne ich nur noch den Wald,
düster tönt der Ruf der Eule,
der gespenstisch widerhallt.

Nebelfrauen seh‘ ich weben
seid’ne Schleier auf dem Feld
und verwischte Mondesstrahlen
zaubern eine Märchenwelt.

Alle Wege sind verschlungen,
grauverschluckt ein jedes Licht,
bis auf Rotkehl’s sanftes Rufen
Sonnenfinger hell durchbricht

und mit wundersamem Malen
einen roten Streifen zieht,
der den Horizont umrandet,
vor dem alles Dunkel flieht.

Und ich bleibe schauend stehen,
sehe, wie das Nachtschwarz weicht,
wenn durch schwere Wolkenbänke
Taglicht jeden Raum erreicht.

Ein Moment der großen Andacht,
ein Moment so voller Glück,
ein Moment des stillen Dankens,
ein Moment… Ich geh zurück.

floravonbistram 2011

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

MeiOmma (60)
(03.12.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg (03.12.16)
Das Gedicht vermittelt unaufdringlich Ruhe und Zuversicht in einer aufgeregten Zeit.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (21.09.18)
Eine im besten Sinne ambivalente Ballade, zwischen düster romantisch und optimistisch.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram