Arbeit, wie bist du schön

Satire zum Thema Verständnis(los)

von  loslosch

Labor voluptasque, dissimillima natura, societate quadam inter se naturali sunt iuncta (Livius, ~59 v. Chr. bis 17 n. Chr.; Ab urbe condita). Arbeit und Vergnügen, ihrer Natur nach gänzlich verschieden, sind sozusagen durch ein natürliches gemeinsames Auftreten miteinander verknüpft.

Livius mit feinem Blick für das Besondere. Das Festzelt ist kaum errichtet, Zimmerleute und Wanderarbeiter rammen noch letzte Keile ein und zurren die Planen fest, da spielt schon die Kapelle auf, und die ersten Gäste schwingen das Tanzbein. So sind Arbeit und Vergnügen im natürlichen gemeinsamen Auftreten miteinander verknüpft.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(18.12.16)
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 loslosch meinte dazu am 18.12.16:
sowas wird in sentenzsammlungen präsentiert. kein einzelfall. nur traurig, wenn solche sprüche früher in lateinschulen nachgebetet wurden.

 TrekanBelluvitsh (18.12.16)
Meint er das Auftreten, wenn es im Rahmen knallt? "Vadda, ich kann nicht zusehen, wie du dich abrackerst. Mach doch die Tür zu!" Ja, das ist schon oft ein Vergnügen.

 loslosch antwortete darauf am 18.12.16:
mit mutter gehts auch:

 hier.

 niemand (18.12.16)
Die meiste Arbeit ist reine Pflicht und reiner Unterhaltsverdienst,
aber es gibt sicher Arbeiten, denen man durchaus auch eine
Verknüpfung mit Freude [für mich die ernstere Schwester des Vergnügens] nachsagen kann. Nicht so viele, denke ich, aber doch. Nur der Spruch: "Arbeit sei ein Vergnügen", den man nicht selten hört, allgemein angewandt, dient nur dazu dem Arbeitenden nicht die "Lust und Laune" an der Schinderei zu verderben, sprich: Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn mir die Arbeit nicht so viel Spaß macht, also liegt es an mir, ich muss mich mehr bemühen etc. bla ... bla ... wo doch die anderen nur noch fröhlich lachend zur Arbeit schreiten. LG Irene
P.S. heutzutage können sich wenigsten einige aussuchen, ob sie der Schinderin frönen wollen, oder nicht, die heutige Gesellschaft macht es möglich, im Gegensatz zur früheren.

 loslosch schrieb daraufhin am 18.12.16:
beruf und berufung gehören vom wortursprung eng zusammen. seit karl marx wissen wir mehr über den unterschied (-> entfremdung von mensch und arbeit). ich denke, in der antike war - trotz des allgemein schlechteren lebensstandards - dieser unterschied geringer als heute, einmal, weil es die sklaven gab (in offenen gesellschaften heute nicht mehr systemisch), zum anderen, weil eine massenproduktion mit fließbandartiger arbeit fehlte.

wir rentner und pensionäre frönen zumeist unserem hobby. in der antike war das eher selten.
Teichhüpfer (56)
(18.12.16)
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 loslosch äußerte darauf am 18.12.16:
zu schön, um wahr zu sein.
Festil (59) ergänzte dazu am 19.12.16:
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 loslosch meinte dazu am 19.12.16:
auf lange sicht vllt. denkbar. erst mal müssen die entwicklungsländer, die diese 15-std.-woche zt faktisch und unfreiwillig haben, international aufholen.

einen auszug aus dem kommunistischen manifest von karl marx findest du hier verreimt:

 hier.
Teichhüpfer (56) meinte dazu am 19.12.16:
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 BeBa (06.01.17)
Ich hoffe, die Kapelle hat laut genug aufgespielt, damit die abschließenden Tätigkeiten der Zimmerleute und Wanderarbeiter nicht als allzu störend empfunden wurden. Aber gewisse Kreise sind ja für gewisse Töne eh taub.
(Kommentar korrigiert am 06.01.2017)

 loslosch meinte dazu am 06.01.17:
treffer!
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