Morgengrauen

Kurzgedicht zum Thema Alltag

von  StillerHeld

Und wieder hebt ein Morgen an.
Im Bett geborgen kuschelt man
sich an den treuen Bettgenossen
(aus Plüsch und Stoff - nicht ausgeschlossen,
dass er einmal wärmt und lebt,
den Polster stiehlt, die Decke hebt)

Der Wecker spielt ein garstig Stück,
Du sehnst Dich nach der Nacht zurück,
wo Dir in trauter Finsterkeit
so ferne schienen Plag und Leid
wo Deine Träume Dir - ob gut, ob schlecht -
so nahe war’n, daß Du für echt
sie hieltst; Du spürtest Angst,
Erwartung, Hoffnung, Wut; Du drangst
in Welten vor, die Dir vertraut
erschienen sind, und doch so - fremd, so schief
gebaut...

Du wolltest gierig sie erfassen
und sollst sie nun so plötzlich lassen!

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