Der Böse in seinem Unglück

Aphorismus zum Thema Zerrissenheit

von  loslosch

Nemo malus felix (Juvenal, ~60 n. Chr. bis ~135 n. Chr.; Saturae). Kein Böser (ist/ wird) glücklich. Oder, sehr frei: Kein Böser kann glücklich sein.

Juvenal hat beißende Satiren zum Zeitgeist der Römer und ihren Ausschweifungen geschrieben. Hier versucht er, mit drei Wörtern zu pointieren. Kein Satiriker der Moderne würde diesem Muster folgen. Entweder ist der Spruch wasserdicht, indem die Definition des "Bösen" das Unzufriedensein, das Mit-sich-selbst-nicht-im-Reinen-sein impliziert. Oder er ist in seinem Wahrheitswert nicht überprüfbar. Wer gibt schon zu, dass er sich zu dieser Spezies Mensch zählt? Oder die Sentenz hat den Wert eines Trostpflästerchens. Motto: Alles hat seinen Preis, der abgrundtief Böse zahlt mit seiner Unzufriedenheit, seiner Zerrissenheit. Kurz: Eines Satirikers nicht würdig.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (25.03.17)
Herzlichen Glückwunsch! :D
Liebe Grüße, Dirk

 loslosch meinte dazu am 25.03.17:
wer hat heute GT? lo
Festil (59)
(25.03.17)
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 loslosch antwortete darauf am 25.03.17:
unter "ues" habe ich die problematik, ues folgend, weiiter unten erweitert.
ues (34)
(25.03.17)
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 loslosch schrieb daraufhin am 25.03.17:
glück als moment (siehe glücksmoment) oder als zustand? - nur als moment! das thema hatte ich schon früher behandelt und wollte es hier nicht erneuern. in dieser hinsicht hätte juvenal mit seinem apho ebenfalls kein "glück" gehabt; dennn durch und durch böse charaktere haben sicher auch ihre glücksmomente ... lo
ues (34) äußerte darauf am 25.03.17:
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 loslosch ergänzte dazu am 25.03.17:
ja, als "glücklich ’sein’". er steht jetzt, nach formaler überarbeitung, ganz oben. (mir ist kaum noch in erinnerung, dass er von mir ist. eine art psychologisches plagiatsphänomen!)
ues (34) meinte dazu am 26.03.17:
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 niemand (25.03.17)
Hmm ... mir stellt sich hier die Frage: Wer ist schon wirklich böse und wer wirklich gut/nicht böse? Der normale Mensch ist doch beides und zwar abwechselnd. Ein ständiges Verbleiben auf einer dieser Stufen könnte man als eine Erkrankung sehen. Wer auf Böses ständig gutmenschlich reagiert ist doch ein Narr, der nichts wirklich wahr nimmt. Und wer auf alles Gute [gibt es im Leben bekanntlich auch] nur spuckt und Gift verspritzt ist auch nicht ganz dicht, meiner Meinung nach.
Vielleicht könnte man es so formulieren, das mit dem Glück:
Dem "Guten" ist sein gut sich Wähnen sein Glück, und dem "Bösen" sein Bössein. Wenn es nicht so wäre, würden beide ihren Zustand nicht kultivieren LG Irene

 loslosch meinte dazu am 25.03.17:
das ist eine interessante psychologisierende betrachtungsweise! lo

 TrekanBelluvitsh (25.03.17)
Und dabei wusste Juvenal noch gar nichts von einer  Krankenversicherung ...

 loslosch meinte dazu am 25.03.17:
einige spekulieren, trump habe den versuch, obamacare abzuschaffen, gern gegen die wand fahren sehen. aber das glaube ich ganz und gar nicht.
Sturz (35)
(26.03.17)
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 loslosch meinte dazu am 26.03.17:
gegen totschlag-argumente ebenso.
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