Wie man sterblich wird ...

Kurzprosa zum Thema Unsterblichkeit

von  Livia

Dieser Text gehört zum Projekt    Texte vom Tod.
Ich frage mich, was du jetzt denken würdest. Darüber, dass sie nach und nach alle deine Bilder abnahmen, dass sie das Gartenhäuschen entfernten, an dem du lehntest und die Bäume ausgruben, die du mühevoll gesetzt hast. Ist es gut unsere Keller mit Gefühlsschwärze in Kisten zu füllen, damit wir dann die Tür schließen können und man sagen kann, mein Leben ist gut, es ist ein helles Haus? Und dann in der Nacht die mondlosen Nächte zu fürchten und die Elektrizität zu verehren. Dein Garten, der mit den Maulwurfhügeln, sollen wir weiterhin so tun, als wüte hier ein Tier oder gestehen wir es uns endlich ein? Wir beide gruben zu den Wurzeln und bluteten für den Schatz des Lebens. In der Nacht am Lagerfeuer sagte Jan, als wir beide allein zurückblieben, zu mir, ich war so lange unsterblich. Was ist passiert? Wie wir Bier und Zigarette teilten, da lag es in der Luft, dieses Falls und ich wusste, du hattest gerade unsere Unsterblichkeit für die Erlösung verkauft. Als könnten wir das hier vergessen, teilen, oder zerstören.

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