IV - Cognosce te ipsum

Aphorismus zum Thema Selbsterkenntnis

von  Ephemere

Über sich selbst nachzudenken gehört zu den unnützesten Tätigkeiten – wie die Katze ihrem eigenen Schwanz jagt man dabei gewöhnlich Phantomen hinterher. Man erkennt sich selbst gerade so weit, wie man damit aufhört.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(03.04.17)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.04.17:
Dem schließe ich mich an.

 Ephemere antwortete darauf am 03.04.17:
Na bei so viel Publikumsnachfrage ;)
Beim bewussten Nachdenken über sich selbst gelangt man in der Regel nur an die bewussten Identitätskonstrukte. Die hingegen verhalten sich ähnlich wie der Beobachtereffekt in der Quantenphysik: sie konstituieren sich erst beim genauen Hinsehen - und zwar gemäß des Motivs des Hinsehens (und Hinsehenden). Nicht zuletzt, da Identität eben nichts weiter ist als eine soziale Schnittstelle und daher nur kontext- und beobachterabhängig konstruierbar.
Will man die tatsächlichen Muster der Wahrscheinlichkeitsfunktion beobachten, muss man die Kräfte walten lassen und die Resultate betrachten, eben NICHT in jedem Einzelzeitpunkt genau messen wollen, sondern warten, bis sich ein Interferenzmuster bildet. Ergo: an ihren Taten sollt Ihr sie erkennen. Beziehungsweise: wer man unter der Schnittstellen-Oberfläche ist erkennt man am Besten im Brechungsindex der eigenen Erlebnisse...wenn man intensiv die Welt in sich aufnimmt und dann sieht, welche spezifischen Bilder sie in einem malt, wenn man seine eigene Dynamik erlebt. Indirekt.

 JoePiet schrieb daraufhin am 09.04.17:
etwas verworren, zumal die Quantenphysik auch nur ein Konstrukt darstellt und keine absolute Entität.
Ich würde mir das Denken folglich nicht verbieten. Selbst als Onanie kann es lustvoll sein.

 Ephemere äußerte darauf am 11.01.18:
Ich schrieb ja auch nur "unnütz" im Kontext von Selbsterkenntnis. Onanie ist etwas anderes und muss sich ja nicht dem Kriterium der Nützlichkeit oder Erkenntnis unterwerfen, um genießbar zu sein.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram