Wer fragt, kann gewinnen

Aphorismus zum Thema Fragen

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1 Viele Fehlurteile entstehen dadurch, dass es sich der Urteilende mit der Frage nach dem Gemeinten zu einfach macht.
2 Menschen, die klug fragen können, finden Gründe zu staunen.
3 Philosophen fragen sehr lange, bevor sie etwas für selbstverständlich halten.
4 Nicht zu fragen kann barmherzig oder unbarmherzig sein.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (08.05.17)
Ja, fragen wir ohne Ende weiter. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Danke, Armin. Wenn wir uns bemühen, gescheit zu fragen, wird sich das endlose Fragen in Grenzen halten. LG

 Kullakeks (08.05.17)

1 Viele Fehlurteile entstehen dadurch, dass es sich der Urteilende mit der Frage nach dem Gemeinten zu einfach macht.
Macht er es sich einfach, oder weiß er vieles nicht um den anderen zu verstehen?
Wer beurteilt was einfach und schwer ist? Nur der Urteilende der im Begriff ist zu teilen.
Kommunikation ist nicht einfach aber leicht kann man es sich machen.

2 Menschen, die klug fragen können, finden Gründe zu staunen.
Es sind keine Gründe, sondern Erkenntnisse

deie Wörter klug und dumm fördern nicht gerade das Miteinander, darum ist das Wort diplomatisch, obwohl Kinder können noch nicht richtig Fragen stellen und viele Erwachsene auch nicht, etwas sinnvoller.
Früher trennte man die Menschen in abwertenden oder aufwertenden Bemerkungen.
Ist es ist noch Zeitgemäß?


3 Philosophen fragen sehr lange, bevor sie etwas für selbstverständlich halten.
Philosophen fragen solange bis sie es verstanden haben was der andere ausdrücken will. Ein Philosoph will verstehen und will Wachstum, der Zeit entsprechend


4 Nicht zu fragen kann barmherzig oder unbarmherzig sein.
Hier haben wir wieder diese Teilung, die für mich keinen Sinn ergibt.

ebenso könnte man sagen:
Zu fragen kann barmherzig oder unbarmherzig sein.

Für mich sind die Aphorismen nicht der Zeit und des Miteinander entsprechend.

Unsere Vorfahren benutzen die Teilung sehr gern, (gut und böse) um sich auf zuwerten und andere abzuwerten
es ist an der Zeut andere Wörter zu benutzen, die fördernd sind um ein Miteinander zu fördern.

hier ein Aphorismus der auch in diese Kerbe reinhaut.

Klug fragen können, ist die halbe Weisheit.
Sir Francis von Verulam Bacon
(1561 - 1626), englischer Philosoph, Essayist und Staatsmann, entwarf die Methodologie der Wissenschaften

 Aphorismus

Trotzdem war es interessant, wie du deine Aphorismen schreibst und die Bedeutungen dazu findest.
Dadurch fallen mir auch noch einige neue Gedanken ein.

LG Marina
und etwas mehr Sonnenschein bei diesem Wolkenbruch wünsch ich dir.
(Kommentar korrigiert am 08.05.2017)

 Kullakeks antwortete darauf am 08.05.17:
noch zur Überschrift
geht es ums gewinnen also Kampf
oder geht es ums erkennen um Wachstum seines eigenem Ichssein?

aus einer anderen Sicht gefragt

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 08.05.17:
Zu 1: Fehlurteile können auch darauf beruhen, dass der andere nicht verstanden wird. Aber das war hier nicht mein Thema.
zu 2: Es geht hier nicht darum, Kluge gegen Dumme auszuspielen, sondern darum, dass kluge Fragen zum Staunen führen und das Wundern zur Weisheit.
zu 3: Deine Feststellung ist zwar richtig, geht aber an meiner Aussageabsicht vorbei.
zu 4: Parzival wurde lange vorgehalten, dass er unbarmherzig den Gralskönig nicht nach seinem Leiden gefragt habe. Aber auch das Fragen kann unbarmherzig sein, wenn man zum Beispiel jemanden, der unabsichtlich einen Fehler gemacht hat, wider besseres Wissen nach seiner Absicht fragt.
zur Überschrift: Du setzt "gewinnen" mit Kampf gleich. Erkenntnisgewinn hat meistens etwas mit Bemühem zu tun, nur selten etwas mit Kampf.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar, aber leider beziehen sich deine Ausführungen auf andere Aspekte des Fragens und gehen nicht auf meine Intention ein.
LG
Ekki
Graeculus (69)
(08.05.17)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 08.05.17:
Vielen Dank, auch für den Tipp zu Ludwig Wittgenstein.
Ja, 4 ist eine Frage des feinen Taktgefühls.

 TassoTuwas (08.05.17)
Hallo Ekki,
entschuldige, dass ich eine Binsenweisheit bemühe, aber ich denke sie passt.
"Je mehr ich weis, umso mehr Fragen habe ich"!
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 08.05.17:
Merci, Tasso. Ich denke, dass deine Feststellung für viele Menschne gar keine Binsenweisheit ist. Wenn sie sie aber verstanden haben, lehnen sie Fragen die weitere Fragen gebären, instinktiv ab, weil sie die Mühen um die Antworten scheuen und darin kein Vergnügen, sondern Arbeit sehen.
Herzliche Grüße
Ekki

 Fuchsiberlin (08.05.17)
Auch durch (nach-)fragen kann man einen Menschen besser kennenlernen.

Doch kann man tatsächlich immer eine Unterscheidung zwischen "dummer" und "kluger "Frage vornehmen? Ist es nicht eher die Antwort auf eine Frage, die entscheidend ist? Die Bedeutung der Antwort ist nicht zu unterschätzen.

Liebe Grüße
Fuchsi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Ja, Jörg, empathische Fragen tragen viel dazu bei, Menschen besser kennenzulernen.
Es ist auch richtig, dass man nicht immer zwischen dummer und kluger Frage unterscheiden kann, aber in 2, wo ich das Adjetiv "klug" benutze, ist der Fall klar. Wenn die Frage zu einem Ergebnis führt, das staunen lässt, war sie klug.
Merci und LG
Ekki

 GastIltis (08.05.17)
1 Der Fragesteller ist ein Urteilender? Ja. Zum Beispiel mit der inzwischen zum Glück überholten Frage: Haben Sie gedient? Vielleicht ein Vorverurteilender?
2 und 4 Persönliches Beispiel: Abschließende Frage nach meiner Musterung an mich: Haben Sie eine Freundin? Auf mein Erstaunen, was das jetzt sollte, kam die Bemerkung, dass sie mir doch das Anlegen der Ohren empfehlen könnte. Klug, barmherzig oder am Ende vielleicht hilfreich?
3 Philosophen kann ich nicht beurteilen.
LG Giltis.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Merci, Giltis, zu1: das ist eine interessante Varainte, dass bereits in der Art der Fragestellung ein Urteil bzw. ein Vorurteil liegen kann. Es gibt z.B. akademische Arbeitgeber, die inoffiziell fragen: Sind sie korporiert?
zu 2 und 4: Die Frage nach der Freundin, die empfiehlt, die Ohren anzulegen, ist so doppelbödig, dass man sie als hilfreich oder schneidend ironisch empfinden kann.
LG
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 08.05.17:
Hilfreich wäre es bei Dominique Horwitz gewesen. Aber das ist ja sein Markenzeichen. Übrigens hat sich nie wieder jemand so geäußert. G.
Sätzer (77)
(08.05.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Danke, Uwe, das Beste ist natürlich, mit Herz und Verstand zu fragen. LG
Hilde (62)
(08.05.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Liebe Hilde.
zu 1: Ich habe lange nachgedacht, ob sich 1 knapper formulieren lässt: Ich kann es nicht, ohne den beabsichtigten Sinn zu verändern.

zu 2: Was sind kluge Fragen? Alle Fragen, die an der richtigen Stelle ansetzen, sodass die Antwort zur Löung führen muss. Ein Beispiel: Ein Anwalt fragt bei einem Kreuzverhör so geschickt, dass der Befragte enttarnen muss, was er zu verbergen versuchte.

zum Titel: Ja, deshalb habe ich auch formuliert: kann gewinnen, weil er auch verlieren kann.
Gracie und liebe Grüße
Ekki
Stelzie (55)
(08.05.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.17:
Danke Kerstin, das kann ich nur unterschreiben. Kinder nerven mit berechtigten Warum-Fragen ihre Eltern, die ihnen schließlich gereizte Antworten geben, sodass Kinder früher oder später ihre Fragen einstellen, um sich nicht tadeln zu lassen.

Liebe Grüße
Ekki
Agneta (62)
(09.05.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.05.17:
Merci, Monika,
deine Unterscheidung in besorgte, übergriffige und manipulative Fragen bestätigt meine Annahme, dass sich weiteres Nachdenken über die Art von Fragen lohnt.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (22.06.17)
Man kann es sich bei Fragen gar nicht schwer genug machen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.07.17:
Merci, Trekan, das sehe ich auch so, denn eine kluge Frage enthält schon die halbe Antwort.
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