Davor noch

Kurzgedicht

von Alpha

In dieser Zeit
gingen wir oft an den See wenn
der Himmel brechend kalt war

hielten die Hände fest
schickten die Köpfe aufs Eis.
Pirouetten, gesponnene

und so viele geschlagene Haken.
An vielen Stellen brach
der See zweimal -

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Kommentare zu diesem Text

Irma (04.06.17)

Also hier scheint es nicht um ein einsames Einbrechen im Eis zu gehen, sondern um ein Zweibrechen. Gemeinsam, sich an den Händen haltend, schickt ein Paar seine Köpfe (Z.5) auf den zugefrorenen See, der ein Spiegelbild des brechend kalten Himmels (Z.3) zu sein scheint.

Dort kreisen die Gedanken, drehen Pirouetten in der Unmöglichkeit, überschlagen sich wild und brechen, sich brechend, ein. Die Wiederholung des "Brechens" (Z.3 und Z.8) passt gut zu diesem "zweimal"igen Einbruch (Z.9).

Das doppelte "viele(n)" in Z.7 und Z.8 ist für mich allerdings eher ein willkürliches zuviel des Guten. ("Und so viele geschlagene Haken" würde ich lassen. Aber mir gefiele dann ein "an manchen Stellen brach der See zweimal" besser oder aber ein ganz überspitztes: "an zwei Stellen brach der See zweimal".)

Etwas rätseln lässt mich noch der Titel. Soll man ihn im Anschluss an den Gedankenstrich am Ende lesen? "An vielen Stellen brach der See - davor noch"? Das hieße, dass der Bruch (in der Beziehung?) bereits stattgefunden hat, bevor das Paar tatsächlich einbricht?

Gefällt mir jedenfalls! LG Irma

(Kommentar korrigiert am 04.06.2017)

LottaManguetti (59) meinte dazu am 08.06.17:

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toltten_plag (42)
(04.06.17)

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Irma antwortete darauf am 04.06.17:

Eisboßeln meinst du? :-D

Festil (59) schrieb daraufhin am 04.06.17:

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W-M (15.06.17)

Klasse! Der Schluss ist auch sehr gut. Nur am Anfang, wäre da nicht "In jener Zeit" besser, auch oder gerade in Verbindung mit dem Titel "Davor noch"?