Versteckte Anfeuerungsrufe

Satire zum Thema Angst

von  loslosch

In qua laudatur, rem quisque libens operatur (nach H. Walther, Sprichwörter und Sentenzen des Mittelalters). Wofür er Lob erhält, das macht jeder gern.

Vorsicht ist geboten. Zum Thema Schwindelfreiheit, ausgerechnet Schwindelfreiheit, zwei Fallbeispiele: Die emsige Hausangestellte steht im 2. Stock auf der Fensterbank und putzt die Scheiben von außen. Erstaunter Ausruf der Dienstherrin: Annachen, ich darf gar nicht hingucken. Dass du dich traust! Und ich mach mir Sorgen. - Der Referatsleiter im Hochhaus, 14. Stock. Ein Fensterputzer steigt auf die Fensterbank, bei sperrangelweit geöffnetem Flügel. Ausruf, ja Aufschrei des Referatsleiters: Ich kann das nicht sehen, da wird mir vom Zuschauen schwindlig.

In beiden Fällen gilt: Das versteckte Lob könnte ungeahnte Folgen haben.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (15.06.17)
Man sollte sich nicht zu sehr darauf verlassen. Zu viele sind eben nicht schwindelfrei.
Graeculus (69) meinte dazu am 15.06.17:
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 loslosch antwortete darauf am 15.06.17:
es wird sogar beim schwindeln geschwindelt. ich kenne einen, der seine frau die fassade anstreichen ließ, sogar in den tieferen regionen ...

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 15.06.17:
Wenn die dafür super wird... also die Garage... Schappo!

 niemand (15.06.17)
Bei dem Beispiel mit der scheinbar besorgten Dienstherrin
[wenn schon besorgt, dann aber nur um die Tatsache, dass sich eine gleichwertige und mutige Dienstkraft nicht so leicht finden läßt] kommt mir dern Gedanke, das Lob hier hätte erpresserische Züge: Durch mein Lob wirst du angestachelt es noch besser und noch gründlicher zu machen. Der Gelobten wachsen quasi
Flügel [Lob beflügelt] Der Referatsleiter der, wie ich annehme, ja kein Dienstherr war, klingt das Besorgte wohl ehrlicher, auch wenn es ein verstecktes Lob enthält. Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen ehrlichem Lob [uneigennützig] und einer eigennützigen Bauchpinselei. Ein Schelm, welcher beim Zweiteren an den KV denkt. Hier ist das Lob absolut
uneigennützig Mit schmunzelnden Grüßen, Irene

 loslosch äußerte darauf am 15.06.17:
annachen, das war meine mutter. es geschah vor meiner zeit. die "dienstherrin" war eigentlich eine gütige frau. pure naivität. meine mutter war mächtig stolz, noch jahrzehnte später. naivität auf ALLEN seiten.

beim RL ist es komplizierter: ein reiner egoist, der seinen eigenen inneren ängsten freien lauf ließ. (ich war zugegen.) lo
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