Der letzte Versuch (5)

Short Story zum Thema Versuchung

von  Annabell

Auf Wunsch eines einzelnen Herrn (@GastIltis) hier noch ein Brief, den mir die Stadtteilzeitung noch nachschickte:

"Hallo werte Dame, suchen Sie nicht länger herum, ich bin der Richtige für Sie. Ein flotter Rentner in den besten Jahren, gut aussehend mit echtem Vollhaar. Lassen Sie meine subjektive Selbsteinschätzung unter den Tisch fallen und sehen Sie nach, was noch übrig bleibt. Ich bin für alles Schöne aufgeschlossen, bin den Schwierigkeiten nie aus dem Weg gegangen. Wegen zweimaliger Scheidung habe ich nur eine kleine Rente. Ich mußte meine Verflossenen entsprechend abfinden. Und Sie? Ich hoffe, Sie sind gut betucht und nehmen mich in die engere Wahl. Ich habe ein Haus (abbezahlt) mit Dachgeschoß und Keller und einen großen Garten mit viel Obst und Gemüse zum Einmachen. Ich habe einen Hund mit Namen Enrico, leider hat er zur Zeit eine Blasenschwäche. An den Wochenenden kommen meine Enkel (zwei Buben) zu Besuch. Die beiden sind sehr aufgeweckt ud lebhaft. Daran werden Sie sich hoffentlich nicht stören.  Ich liebe sie sehr, habe aber noch genügend Restliebe für eine Partnerin übrig. Kürzlich haben die Jungs Enrico mit Phosphorfarbe eingepinselt, der hat nachts ganz grell geleuchtet. Ich bin sehr neugierig auf Sie. Sind Sie gesund, voller Tatendrang und können kochen und Beeren entsaften? Bitte rufen Sie mich an: Tel. xxxxxxxxxxxxx.
Herzlichst, Ihr sehr egebener Johann-Martin."



Anmerkung: hiermit lase ich diese Serie auslaufen, hab keine Lust mehr.
Weitere Stories: siehe Trilogie HELENE (2006) von Ingrid Mohr (Annabell)

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(15.06.17)
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 Annabell meinte dazu am 15.06.17:
bestimmt nur Positives von sich, jede will im strahlenden Licht erschenen, um noch einen "Lottogewinn" einzuheimsen. Wie lautete ihr Inserat? "Nette Sie, rundherum ansehnlich ..." (siehe ’Der letzte Versuch (1)
Dankeschön für Deine Meinung, einen sonnigen Feiertag und
LG Annabell
NimbusII (42)
(15.06.17)
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 Annabell antwortete darauf am 15.06.17:
Da wirst Du Recht haben, liebe Heike. Danke für Deine Spur.
LG Annabell

 GastIltis (19.06.17)
Schade Annabell, irgendwann habe ich gelesen, dass Enricos Partnerin Geraldine Farrar, als sie das erste Mal mit ihm auf der Bühne stand, zu singen vergaß, weil sie über die Schönheit seines Gesangs in Tränen ausbrach und Lina Cavalieri ihm auf offener Bühne um den Hals fiel und ihn aus Begeisterung so leidenschaftlich küsste, dass dieser Kuss als der erste „echte“ Bühnenkuss in die Annalen der Geschichte einging.
Gut, es war Caruso, und er hatte sicher keine Blasenschwäche.
Aber Tatendrang hatten beide Damen allemal.
Wir müssen uns leider damit (mit dem Ende deiner Serie) abfinden. Trotzdem ist es versöhnlich! Liebe Grüße. Dir fallen bestimmt andere Absurditäten ein. Giltis.

 Annabell schrieb daraufhin am 20.06.17:
dankeschön, Giltis, für Deinen ausführlichen und interessanten Beitrag zu meinem Text. Ja was wären wir Schreiberlinge ohne unsere Einfälle? Also mahen wir weiter. Deine Texte gefallen mir jedesmal, Du hast sehr schöne Ideen. Dankeschön für Dein *chen (Empfehlung), hat mich sehr gefreut.
LG Annabell
(Antwort korrigiert am 20.06.2017)

 HerzDenker (19.12.21, 05:37)
Liebe Annabell, na, ob das nicht eine verpasste Riesenchance war? Allerdings: Wegen der Blasenschwäche des Wackel-Dackels kann ich ihre Zurückhaltung dann doch verstehen. Lg Hellmut

 Annabell äußerte darauf am 19.12.21 um 08:02:
lieber Helmut Denker, dankeschön für deinen späten Text, . Schönes Fest und gutn  Rutsch sagt 
Annabell

 HerzDenker ergänzte dazu am 19.12.21 um 09:03:
Auch von mir ein schönes, dackelfreies Weihnachten und ein gutes 2022!   Hellmut
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