Immer noch

Sonett zum Thema Assoziation

von  Isaban

Dein Nacken schmeckt nach Saint-Tropez,
nach Meer und Salz und warmen Tagen,
dem Fischerboot, in dem wir lagen,
dem Hafentag. Im Strandcafé

aß jemand Baby-Oktopus
vom Grill, ich musste weinen,
um diese mutterlosen Kleinen.
Du lachtest leis und gabst mir einen Kuss.

Es wurde kühl, der Wind blies frisch,
wir gingen heim und tranken Wein;
wir aßen Brot und Räucherfisch

und liebten uns gleich auf dem Tisch,
im Kopf nur Leichtigkeit und Zweisamsein.
Da lud ich dich auf immer ein.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Reliwette (17.06.17)
Liebe Silbenfee,
schönes Gedicht - wie immer!
Aber auf dem Tisch? Im Restaurant? Den Octopus noch zwischen den Zähnen?

Große Grinsekatze!
Liebe Grüße vom Meermann

 Isaban meinte dazu am 17.06.17:
Vielleicht liest du ja noch mal V10, lieber Meermann. Freud hätte seine Freude.
Das Grinsen ist ganz auf meiner Seite.

Liebe Grüße

die Silbenfee

 Reliwette antwortete darauf am 17.06.17:
Ist V10 die Weiterentwicklung der V2? oder ist ein anderer Text gemeint? Ich schau mal nach V10.

 Isaban schrieb daraufhin am 17.06.17:
V10 ist der 10. Vers im Text, also die zweite Zeile in S3 ähm - der dritten Strophe, lieber Meermann.

 Reliwette äußerte darauf am 17.06.17:
"Wir gingen heim" - ja ja, alles klaro, meine Phantasie ging mit mir durch. Wahrscheinlich hätte der Kellner das auch verhindern wollen. Liebe Grüße! Icke

 Isaban ergänzte dazu am 17.06.17:
Zum Kellner: Wer weiß.

Noch mehr Grüße

 monalisa (18.06.17)
Liebe Sabine,
deine Zeilen erinnern an ein Gemälde von Paul SIGNAC, es ist dir in wenigen Zeilen (sonnettypisch 14) gelungen, Licht, Luft und Mehr einzufangen und zwischen den Zeilen? Zweisamstimmung fern des Alltags, Freiraum für ein wenig ’abgehobene’ Gefühle, wie sich im zweiten Quartett tränenreich zeigt, auch ein Sich-Freiheiten-Nehmen, ein außergewöhnliches Sich-auf-dem-Tisch-Lieben) wie im letzten Terzett ... dann letztlich doch sanft geerdet im letzten Vers, und auch wieder nicht. ’für immer’ ist ja auch etwas abgehoben, nicht ganz von dieser Welt.

Schon in S1 klingt an, worum es geht, in der Gegenüberstellung von ’warmen Tagen’ und dem ’Hafentag’ ist eigentlich alles gesagt. Die Dopplung hat mich anfangs ein wenig irrtiert, mir dann aber, nachdem ich zu Ende gelesen hatte, ganz besonders gut gefallen.

Liebe Grüße
mona
(Kommentar korrigiert am 18.06.2017)

 Isaban meinte dazu am 18.06.17:
Liebe Mona,

schön, dass der besondere Tag, der Hafentag so rübergekommen ist, wie ich es mir vorgestellt hatte! hab vielen herzlichen Dank für deine Beschäftigung mit meinem Text und für die ausführliche Rückmeldung - ich habe mich sehr gefreut.

Liebe Grüße

Sabine

 AZU20 (18.06.17)
Leicht und süffig- die Zeilen. LG
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram