Friedensdrohungen

Glosse zum Thema Frieden

von  loslosch

Ostendite modo bellum: pacem habebitis (Livius, 59 v. Chr. bis ~17 n. Chr.; Ab urbe condita). Zeigt nur den Krieg her, und ihr werdet den Frieden haben.

Reine Drohgebärden waren offenbar schon in der Antike wirksam. Kaum verwunderlich, wie ein Blick ins Tierreich lehrt. Fauchen, Knurren, Brüllen, Schreien, Zähne zeigen - das alles gibt es, seit Säugetiere existieren. Das höchstentwickelte unter ihnen organisiert sich in staatlichen Strukturen; da gerät dann Fauchen, Knurren usw. meist zur Metapher.

Livius scheint sehr schlicht zu argumentieren mit dem bloßen Versprechen, durch Kriegsdrohungen den Frieden zu erreichen. Schlicht auch im Zeitalter der ABC-Waffen? Kim Jong-un (geb. 1984) führt Livius auf neue Höhen.

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (03.08.17)
Zeigen reicht nicht, Lo. Denn gezeigt wird ja per Medien genug.
Die Kriegstreiber uns so einige kriegsversessene Proleten sollte man in den Kugel/Bombenhagel schicken, sprich persönlich das Grauen erleben lassen und nicht nur per Video-Spiele [welche sich großer Beliebtheit zu erfreuen scheinen] denn das eine ist Theorie und das andere Praxis. Ich denke so mancher würde, nach solch einem realen Erlebnis, sofern er dieses überlebte, den Frieden herbeischreien. LG Irene

 loslosch meinte dazu am 03.08.17:
ich bezog mich auf das großmal in nordkorea.

dein thema hat pindar vor über 2.500 jahren angesprochen:

 hier

interessant sind die kommentare. es gibt wohl doch einige harte brocken, wie ernst jünger, die hautnah dabei waren und immer noch vom krieg schwärmen.

 EkkehartMittelberg (03.08.17)
Moderne Kriegsliteraten, wie zum Beispiel Erich Maria Remarque, Wolfgang Borchert und Norman Mailer haben im Sinne des Livius geschrieben.

 loslosch antwortete darauf am 03.08.17:
pindar ist der urvater. lies mal den link unter dem kommi von irene oben ("Kriegerische Erkenntnisse").
Graeculus (69)
(03.08.17)
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 loslosch schrieb daraufhin am 03.08.17:
so gings mir auch. von daher die ambivalente überschrift. im ital. google fand ich eine uralte quelle, auf die livius zurückgegriffen hat: lucius quintius cincinnatus capitolinus aus dem 5. jh v. chr.!

der stets gut informierte renzo tosi subsumiert den ausspruch unter "si vis pacem, para bellum". (die hardthöhe propagierte vor langer zeit die sog. vorne-verteidigung. alle haben damals gelacht.)
(Antwort korrigiert am 03.08.2017)

 TrekanBelluvitsh (03.08.17)
Atomwaffen sind politische Waffen, Und - ohne auch nur ein wenig Sympathie für diese Regime zu haben - sie bedeuten für Nordkorea und den Iran die Sicherung ihrer Unabhängigkeit. Chile 1973 oder Afghanistan 1980 zeigen gut, wie schnell man Spielball der Großmächte werden kann. Die nordkoreanischen Machthaber tanzen sogar ihrem Verbündeten China auf der Nase herum - zu Lasten der nordkoreanischen Bevölkerung. Und solange nicht solche Vabanquedummköpfe wie Reagan und Breshnev das sagen haben, die glauben, man könne einen Atomkrieg gewinnen, wird dem auch so bleiben. einen Augenblick mal... wer sitzt gerade im Kremel...? Wer sitz im Oval Office...? Na, schönen Dank...

(Kommentar korrigiert am 03.08.2017)

 loslosch äußerte darauf am 04.08.17:
trump steckt in einem dilemma: us-isolationismus versus weltpolizist. am besten, er stolpert über die russland-connection.
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