Der Finanzkapitalismus ist böse, böse, böse - Ansonsten gibt es keinen Grund, im Leben Angst zu haben

Erzählung zum Thema Schwermütigkeit

von  toltec-head

Unbedingt einzudeutschende Begriffe:

Artistokrat

Ein Künstler, der sich selbst noch so rebellisch vorkommen mag, in Wirklichkeit aber einfach nur stromlinienförmig zur Macht schwimmt. Stets und zu allen Zeiten übelst sozial engagiert wird seine Aktivität ihm zum unbedingten Auftrag. Unterscheidet sich, obwohl er das natürlich nicht wahr haben möchte, um keinen Deut vom Hofkünstler, der brav die ihm vom Landesherrn empfangenen Aufträge ausführt. Rentenberechtigungen sind immer ein starkes Indiz.

Die Documenta dieses Jahr könnte auch einfach "Große Weltausstellung der Artistokratie" heißen.


Rebellokrat

Artistokraten sind typischerweise alle Rebellokraten. Der Begriff geht aber weiter. Denn es gibt Rebellokraten, also Leute, die mit dem Ticket des Nonkonformismus an Machtstrukturen und Pöstchen andocken, in allen Bereichen. Als eine Frau Susanne Baer kann man heutzutage Bundesverfassungsrichterin werden.

"Frau Baer liebt die humanen Vereinfachungen. Ihr Rechtssystem, so schlicht wie ihr Weltbild, besteht eigentlich nur aus den drei Prinzipen Freiheit, Gleichheit, Mitmenschlichkeit. Würden diese verwirklicht, so wäre die barrierefreie Erde hergestellt und mobile, überall wahlberechtigte Migranten füllten die demographischen Lücken." (Josef Isensee)

Derartige humane Vereinfacher gibt es außer im Recht, natürlich auch in der Wirtschaft, der Religion, der Politik, der Wissenschaft, der Kunst, der "Realität" der Massenmedien und allen anderen von Luhmann beschriebenen Systemen. Die Moral ist kein System, es sei denn man sähe den Zusammenschluss aller humanen Vereinfacher als System an. 

Matons de Panurge

Unübersetzbar. Gemeint sind so etwas wie Gefängniswärter des Herdentriebs. Leute, die mit allen Mitteln versuchen, alle Stimmen im Keime zu ersticken, die sich dem politisch korrekten Konsens nicht beugen wollen. Man denkt unweigerlich an die Masi und Frau Kahane.

***

Was soll man eigentlich von einem Land halten, das sich selbst weltoffen glaubt, den ihm bitter notwendigen französischen Schriftsteller Philippe Muray aber einfach unübersetzt lässt? Stattdessen hält man hierzulande lieber Joseph Vogl, also einen Literaturwissenschaftler, der Bücher über die diabolische Dynamik entfesselter Geldwirtschaften schreibt, ohne vorher Volkswirtschaft studiert zu haben, und der mit Merkel ansonsten meint, Angst sei ein schlechter Ratgeber im Leben, für einen großen Denker. Oder einen wirklich vollkommenen Schwätzer wie Alexander Kluge. Dies geht indes schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden so.

Lieber Gott, erlöse mich von diesem Volk. Ich möchte Engländer sein. Lieber Gott, erlöse mich von diesem Volk. Ich möchte Franzose sein. Lieber Gott, erlöse mich von diesem Volk. Ich möchte Amerikaner sein.

Und Gott sprach: Dein Wunsch sei dir erfüllt, mein Sohn. In 30 Jahren wird hier alles Demokratische Republik Kongo und dein Hannover Kinshasa sein. Artistokraten und Rebellokraten heißen dank Scharia dann auch ganz einfach wieder Tugendwächter.

Danke.

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Kommentare zu diesem Text


 Isensee (05.08.17)
Toltec align Ambrose Bierce.
Aus dem Wörterbuch des Teufels liegt bei mir auf dem kleinen Schrank neben der Toilette.
Genau die richtige Lektüre beim scheißen.
Hab ich mal auf einem Flohmarkt in Frankfurt gefunden.
Auch für Gäste ein netter kleiner Zeitvertreib.
Werde mir, wenn noch mehr so Zeug von dir kommt, alles ausdrucken und auf dem Schränkchen platzieren.
(Kommentar korrigiert am 05.08.2017)

 toltec-head meinte dazu am 05.08.17:
Deine Lektüren sind stets zweitklassig, mich eingeschlossen. Hat sich das Gehirn erst mal an billige Drogen gewöhnt...

 Isensee antwortete darauf am 05.08.17:
Judith liegt da jetzt auch

 toltec-head schrieb daraufhin am 11.08.17:
Butler?
Arbait_Müller (48)
(05.08.17)
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