Magifitzius eine Fabel 2.Teil Mille

Fabel zum Thema Weisheit

von  Borek

Auszug aus meiner Fabel
Magefitzius
2.Teile Mille die Waldameise

Wie in allen Palästen der Welt, dringen entscheidende Ereignisse trotz Vertraulichkeit schnell an die Öffentlichkeit.
Als Mille auf Wolke sieben wieder auf dem Weg zu ihrem Volk war, hatte sich die Sensation schon herumgesprochen. Alle Soldaten standen zu ihrem Empfang mit geputzten Helmen Ehrenspalier, dahinter jubelten ihr hunderter Artgenossen zu, die sie bisher noch nie beachtet hatten. Sing, sing, Mille sing, tönte es aus tausender Kehlen. Das Spalier der Soldaten ging bis zum Thron der Königin. Mille hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen, versteckt, zu sehr erschreckte sie plötzlich diese nie gekannte Aufmerksamkeit.
Es war unmöglich. So stand sie vor ihrer Königin mit weichen Knien.
„So, du bist also, die kleine Mille mit der göttlichen Stimme. Wir haben schon immer dein Talent erkannt und dich deshalb bewusst nicht in den Arbeitsprozess unseres glorreichen Staates eingegliedert. Es war sicherlich etwas schwierig dies zu verstehen, wir aber haben genau gewusst, dass dein Talent noch reifen musste. Deshalb hättest du dich nicht bei unserem Mitkönig beschweren sollen. Ich will es dir noch einmal verzeihen.
Du bist ab jetzt Sympathieträger unseres Staates und da hast du dich als Repräsentantin ganz bestimmten Formen und Bestimmungen zu unterwerfen.

Erstens.
Verlässt du unseren Staat um uns würdig zu vertreten, wird dich eine auserwählte
Leibgarde unserer schönsten und prächtigsten Soldaten begleiten. Ohne diese solltest du dich nicht an einen anderen Ort begeben.

Zweitens.
Wird dich auf allen Wegen meine drei Hofsekretäre beraten. Sie haben deine Wünsche zu erfüllen. Sie sind aber mir zur Berichterstattung verpflichtet. Ich muss sicher sein, wie gut du unseren Staat präsentierst.

Drittens
Wir sind der Staat, das andere sind nur wirre Völker. Denke daran, wir sind die Besseren.
Die Bienen haben zwar auch etwas von unserer Größe eines Staates, es sind aber Luftgebilde ohne große Bodenhaftung und sie verraten und verlassen häufig ihren Staat und ihre Königin. Sie haben zu viele Revolutionäre in ihren Reihen, bei uns ist dies unmöglich.
Also denke bei all deinem Tun und Handeln, du gehörst dem Staat und ich bin der Staat.“

Mille wurde in Gnade entlassen, um in ihr neues Wohnbereich eingeführt zu werden. Zwei Dienerinnen hatte sie für sich bekommen. Als Mille sich nun zum Schlafen legte, gingen die Gedanken nochmals den ganzen Tag hindurch.
Todtraurige Mille, himmelhochjauchzende Mille, tiefsinnig traurige Mille.
Sie hatte Beachtung gefunden, nach der sie sich verzweifelt sehnte. Sie hatte sich Anerkennung und Bewunderung erkämpft, und sie hat ihre Freiheit verloren, sie war zur staatlichen Pflichterfüllung verurteilt,
„Mille die Göttliche“, wurde ein pflichtergebener Star.

Bei der Betrachtungsweise des Ameisenstaates entsteht die Frage, war die Ameise schon vor Adam und Eva im Paradies oder erst hinterher?
Wer hat wem in der Verhaltensweise kopiert?
Woher stammen die Verhaltensweisen der blauen Ameisen in China?
Die Blauhemden in Berlin? Die gedrillte, mit blankgeputzten Helmen, aufmarschierende Volksarmeen?
Die Sympathieträger des Staates, die mit Ausreiseerlaubnis belohnt werden, um die ameisenhafte Ehre eines Staatenvolkes zu vertreten?
Andersdenkende, anders gestaltete Individuen zu missachten und auszugrenzen?
Die Freiheit des Einzelnen dem Zwang des Staates unterzuordnen?

Es kommen und gehen immer wieder, diese eigenartigen ameisenhaften Staatsgebilde.
Gibt es keinen Nationalsozialismus mehr, wird man Kommunist. Stirbt der Kommunismus auch, wird man, wenn man es ganz klug anstellt, Kapitalist. Ist man nicht ganz so geschickt, wird man Sozialist. Dem Ideenreichtum ist auch dann noch keine Grenze gesetzt, man hat die Freiheit noch zwischen links und rechts sich abzugrenzen.
Aber alle Schattierungen haben nach dem Zusammenbruch ihres Staates kleine Engelsflügel der Unschuld.

Der edle Rotwein funkelte in dem geschliffenen Glas, das Magifitzius in seiner Hand hielt.
„Auf unser Wohl meine liebe Freundin“
Ich werde wohl unseren Ameisenstaat nicht umerziehen können. Ich habe dazu kein Recht,
der Herrgott hat sie so mit ihrer Klugheit und Fleiß geschaffen wie sie sind.
Aber die Menschen.?...........“
Er schaute seinem Gast Morgaine in die Augen und stieß mit ihr das Glas an.
„Aber die Menschen“, ergriff die Hexe Morgaine das Wort.
Die Menschen sind schlimmer als die Ameisen. Sie bauen auf, errichten tolle Gebilde, die weit in den Himmel ragen. Sie denken, sie sind fleißig wie die Ameisen, strebsam und klug.
Ich kann nur immer nicht verstehen, haben sie etwas aufgebaut dann spielen alle verrückt und zerstören alles. Sie nennen es Krieg.!

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