Hopp, hopp, Onyx, mach mich extravertiert! Aber ein bisschen plötzlich!

Tagebuch zum Thema Mystik

von  Access

Neulich fanden sie wieder statt, die Hexen- und Kräutertage im Rundlingsmuseum Lübeln. Ich wollte da ja schon immer mal hin, mir diese abgefahrenen Leute angucken, die sich Hexen, Heiler, Medien, Schamanen (in der Regel nicht Gurus) nennen und mit ihren Wünschelruten das Gold im Innern ihrer glücksuchenden Kunden auffinden, während sie ihnen unauffällig das Geldbeutelchen leeren. Letzteres ist freilich nur ein Nebeneffekt, ihr Zauber geschieht nicht zum kommerziellen Zwecke, sondern nur dazu, ihre magischen Fähigkeiten heilbringend über jene, die es zu schätzen wissen, zu ergießen. Ich war vornehmlich an der Aura-Fotografie interessiert, sie sollte mir meine sicherlich fluoreszierende, mächtige, wuchtige, kraftvolle, jedoch stellenweise aufgrund meines ab und zu  stattfindenden Alkoholmissbrauchs wohl eingebeulte Aura aufs Papier bannen. Natürlich würde der Aura-Fotograf mir erzählen, dass meine Aura schon weiß sei und ich in Bälde in den gereinigten, engelsgleichen Zustand aufsteigen würde, schließlich bin ich ja ein Gutmensch, der nicht mal eine Fliege, geschweige denn einen Hirsch töten könnte. Jener Aura-Fotograf würde mich doch gewiss als diese eine, diese ganz besondere Person erkennen, schließlich war ich ja selbst eine Hexe auch wenn ich das nicht an die große Glocke hänge. Nun gut. Als ich ankam, standen da schon fünf Leute in Reihe und die Terminliste meines Aurafotografen war bis zum Ende belegt.

Was soll’s, kaufe ich halt ein paar Heilsteine. Ich mag Steine. Ich mag sie, weil sie schön glatt sind und hübsche Farben haben und dann sollen die auch noch Dinge  bewirken. Schwarz und türkis, das sind meine Farben. Und nun sitze ich wieder zu Hause und warte. Beobachte meinen Amazonit, der da meine Stimmung ausgleichen soll sowie das Gefühl der Zerrissenheit von mir nehmen. Der Onyx dagegen, der kleine Schelm, soll mein Durchsetzungsvermögen und mein Selbstbewusstsein entwickeln helfen. Na man zu. Ich warte. Okay. So funktioniert es nicht. Ich schiebe den Amazonit vorsichtig auf meine Zunge und lutsche daran. Nichts. Dann nehme ich den Onyx und setze mich drauf. Hm. Nein, das ist bestimmt kein Betrug, ich muss nur Geduld haben. Warten. Irgendwann muss ich auf die Toilette. Die Druckstelle am Hintern kommt von diesem Stein. Ich bin aber nicht böse, der Amazonit hat jetzt wohl doch meine Stimmung ausgeglichen. Schade, dass das mit der Aurafotografie nicht geklappt hat.


Anmerkung von Access:

...die Steine sind schön...

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (16.08.17)
Wahrscheinlich musst du zuvor rechtsdrehend Inti huldigen und darfst dabei auf nur einem linken Bein stehen. Sonst verziehen sich die Kräfte /Energien des Kosmos wieder zu Star Trek...

 Access meinte dazu am 17.08.17:
...hab das gerade ausprobiert. Bin hingefallen.

 TrekanBelluvitsh antwortete darauf am 17.08.17:
DAS überrascht mich jetzt total... Aber vielleicht hast du Amun-Re ja nicht genug einbezogen... Oder du hast die Steine doch beim  Falsch gekauft...

 Access schrieb daraufhin am 17.08.17:
...exakt -- der war’s! habe auch den Menschen mit Esel auf dem Buckel getroffen....
Graeculus (69)
(16.08.17)
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 Access äußerte darauf am 17.08.17:
...du meinst, mit ihrer Zunge stimmt was nicht ...oder gar mit ihrem HINTERN?
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