Reise mit tödlicher Folge

Erzählung zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  obar75

Er war in diese Grosstadt gekommen, weil er auch hier seine Zeichen hinterlassen wollte. In seinem kleinen Dorf war er der Sprayer, der alles und jedes schon besprühte hatte und als das große Phantom gehandelt wurde.
Nun wollte er auch in anderen Gefilden zeigen, was er drauf hatte und so kam er in diese Stadt, um dort sein Unwesen für ein paar Tage zu treiben, dieses war das Ziel der Reise. Ein paar Bilder sprühen und später wieder nach hause fahren.
Er hatte an dem einen Tunnel, der zwei S-Bahnstationen unterirdisch miteinander verband sehr großes Gefallen gefunden. Er hatte den ganzen Tag Vorbereitungen getroffen, wie Sprühdosen besorgen und den Fahrplan der S-Bahn studieren, die dort vorbeifuhr.
Es war am späten Abend, als er sich entschloss, von der einen S-Bahnstation in den Tunnel zu gelangen. Seiner Berechnung nach musste er genug Zeit und Sprühdosen haben, um ein großes chromfarbenes Graffitibild anzubringen. Er war sich der Gefahr bewusst, in den Tunnel zu steigen, wenn die Züge noch fuhren, aber laut Fahrplan war die S-Bahn gerade 5 Minuten durch die Station gefahren und so wollte er es wagen.
Was er aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass die S-Bahn 10 Minuten Verspätung hatte und so geschah das, was unvermeidlich war. Als er gerade die Formen seiner Buchstaben am vorziehen war, kam die S-Bahn mit voller Fahrtgeschwindigkeit. Sein letzter Gedanke muss gewesen sein: „Selbst bei der besten Planung gibt es ein Restrisiko“.


Anmerkung von obar75:

Dieser Text basiert auf der wahren Begebenheit, das junge Menschen für ihre Lebenseinstellung ihr Leben riskieren und auch verlieren, dieser Text soll an alle Gedenken, die aufgrund dessen gestorben sind.

Bitte auch den thematisch dazugehörigen Text  Gedenken an einen Freund lesen.

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Kommentare zu diesem Text

Marshall (28)
(16.02.05)
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 obar75 meinte dazu am 16.02.05:
Hallo Marshall, ich hatte den Text unter der Prämisse geschrieben, das ich nicht mehr als 250 Worte benutzten darf, weil ich ihn ursprünglich bei www.kurzweiliges.de veröffentlichen wollte. Eher druch Zufall, bin ich auf keinverlag.de gestossen und haben dann hier diesen Text veröffentlicht. Für mich ging es auch darum, Einbicke in die Szene-Welt der Graffitisprayer zugeben, weil jeder Sprayer in seinem Innersten ein Abenteuerer ist und ich auch genug Erkenntnisse über diese Szene gesammelt habe, um mir ein objektives Urteil bilden zukönnen. Abschliessend möchte ich dir für die konstruktive Kritik danken.

 DariusTech antwortete darauf am 16.02.05:
Der Vorteil von KV ist, das man hier mehr als 250 Worte verwenden darf. Würde auch sagen, zurück ans Zeichenbrett. Sorry! Aber muss Marshall zustimmen.
Karlos (16) schrieb daraufhin am 17.02.05:
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Neero24 (75) äußerte darauf am 18.02.05:
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Ziwon (23) ergänzte dazu am 18.02.05:
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 obar75 meinte dazu am 09.08.05:
diese geschichte war mein einstand und ich hoffe doch, das ich inzwischen besser geworden bin, aber mir obliegt es nicht dieses zu beurteilen, das müssen meine mitmenschen für mich machen.
LG obar75
mood (28)
(21.02.05)
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 obar75 meinte dazu am 09.08.05:
ja, leben wir nicht allen unseren traum, bis wir bemerken, das es nicht mehr weitergeht. viele leben nur in einer blase und sehen nichts hinter ihrem horizont, weil sie es nicht wollen. dabei gibt es noch soviel zu entdecken...
LG obar75
filius_delicti (23)
(25.02.05)
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 obar75 meinte dazu am 25.02.05:
Aha, wenn du dieses so siehst, dann nehme ich das so zur Kenntnis und wir können uns spätestens in ein paar tagen noch mal persönlich über diese Geschichte unterhalten. Ich nehme auf jeden fall deine Kritik als Anregung an.
LG obar75
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