Lichthof

Gedankengedicht zum Thema Drogen/ Alkohol

von  Füllertintentanz

Nachdem ich durch das Drehkreuz
das Treppenhaus betrat,
verschloss der Paternoster
zur Neige eine Naht.

Bevor ich meine Falltür,
als Notausgang ersah,
zerrollten schon die Stufen,
kein Halt war mir mehr nah.

Ich schwindelte durch Schrauben,
im Korkenzieherraum,
die Freiheit schon vor Augen,
die Nadel sticht den Saum.

So stieg ich immer höher
gebückt, an Haltung schräg,
bis auf des  Dachs Terrasse,
sie wies des Lichthofs Weg.

Die Sehnsucht nach der Erde,
zog mich in ihren Bann,
ward Weg  in meinen Keller
noch eh ich mich besann.



c./ Gerd Kerkhoff (Theseusel) & Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

Gini (57)
(02.06.06)
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 Theseusel meinte dazu am 02.06.06:
Danke liebe Gini:) Der Korkenzieherraum soll hier unter Bezug auf das Gebäude eine Wendeltreppe symbolisieren, wie auch die "Spelunke" oder Krankenzimmer.
In Bezug auf die Ursache könnte es selbstverständlich auch -traum heißen da für mich die Wendeltreppe, wie auch der Korkenzieher einer Doppelhelix in der Form sehr ähnlich sind und somit dem "Traum vom Leben" entsprächen. Es stimmt wirklich, denn man sagt, dass gute Korkenzieher eine SEELE haben. Sie bezeichnet einen Freiraum in der Mitte der metallenen Spirale;)
Liebe Grüße von Gerd
Serenade (45)
(02.06.06)
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 Theseusel antwortete darauf am 03.06.06:
Hi liebe Rita:) Für mich war es das folgende Gedicht von Rilke, das mich sehr beeindruckt hat in seiner Schonungslosigkeit mit sich selbst und unerreichten Sprachkunst! Danke für Deinen Komm und liebe Grüße - Gerd

Das Lied des Trinkers

Es war nicht in mir. Es ging aus und ein.
Da wollt ich es halten. Da hielt es der Wein.
( Ich weiß nicht mehr was es war.)
Dann hielt er mir jenes und hielt mir dies
bis ich mich ganz auf ihn verließ.
Ich Narr.

Jetzt bin ich in seinem Spiel und er streut
mich verächtlich herum und verliert mich noch heut
an dieses Vieh, an den Tod.
Wenn der mich, schmutzige Karte, gewinnt,
so kratzt er mit mir seinen grauen Grind
und wirft mich fort in den Kot.

Rainer Maria Rilke
Serenade (45) schrieb daraufhin am 03.06.06:
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